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Zwettler: Über 58,5 Millionen Seidel Bier abgesetzt

Katharina Vogl, 19.01.2019 08:30

ZWETTL. Mit einem Plus von 4,2 Prozent erreicht die Privatbrauerei Zwettl 2018 einen Umsatz von 24,9 Millionen Euro. Die Erfolgsgeschichte soll weiter geschrieben werden – für 2019 sind Investitionen von zehn Millionen Euro geplant.

Eigentümer Karl Schwarz; Foto: Stefan Liewehr
Eigentümer Karl Schwarz; Foto: Stefan Liewehr

Nach der guten Entwicklung der vergangenen Jahre konnte auch 2018 ein sowohl mengen- als auch umsatzmäßig erfreuliches Wachstum verbucht werden. Insgesamt wurden 24,9 Millionen Euro umgesetzt (ein Plus von 4,2 Prozent), der Gesamtausstoß lag bei 210.500 Hektolitern Getränken, davon 193.200 Hektoliter Bier (Plus von 2,93 Prozent).

Die Einführung des beliebten Zwickl-Bieres in der 0,5-Liter-Flasche im Lebensmittelhandel hat unter anderem zum kräftigen Umsatzplus des Vorjahres beigetragen. Aber auch die „Klassiker“ unter den Bieren, etwa das mengenmäßig stärkste Bier aus dem Hause Zwettler, das Export Lager, erlebten im vergangenen Jahr einen verstärkten Zuspruch, erklärt der Brauereiinhaber Schwarz.

„Schauen auf das Morgen“

 “Die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens ist gleichzeitig auch eine Erfolgsgeschichte der Region Waldviertel“, betont Karl Schwarz, Geschäftsführer und Inhaber des Traditionsbetriebes. „Wir sind gut unterwegs und wachsen in einem gesättigten Markt, vor allem schauen wir dabei auch auf das Morgen und treffen dafür schon jetzt wichtige Vorkehrungen.“ Gemeint sind damit unter anderem die Erweiterung von Kapazitäten, die Absicherung von Rohstoffen aus dem Waldviertel, ein hohes Engagement zum Schutz des heimischen Wassers und Investitionen in erneuerbare Energien.

„Nachhaltiges Agieren ist bei uns gelebte Unternehmenskultur. Wir verdienen in und mit unserer Region und geben ihr auch etwas zurück“, so Schwarz. Aus diesem Grund engagiert sich Zwettler aktuell - durch die Übernahme einer Patenschaft - beim Neptun Wasserpreis des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. Die für das Bierbrauen essenziellen Rohstoffe Hopfen und Braugerste sind durch langfristige Verträge mit Bauern und Produzenten aus der Gegend abgesichert.

Weiterer Ausbau der Bierwerkstatt Weitra

Vor 15 Jahren wurde die Bierwerkstatt Weitra übernommen und seither kontinuierlich ausgebaut. Auf Wunsch der Eigentümerfamilie wurde neben zahlreichen Neuerungen die heute seltene - aber traditionelle und damit wertvolle - Form der offenen Gärung beibehalten.

„Die Biere aus der Bierwerkstatt Weitra sind extrem begehrt, aber sehr oft ausgetrunken“, schmunzelt Schwarz. Daher soll im kommenden Jahr die Kapazität von derzeit 16.000 Hektoliter pro Jahr nahezu verdoppelt werden, dafür werden insgesamt 3,5 Millionen Euro unter anderem in einen neuen Gär- und Lagerkeller, eine neue Würzepfanne mit Energierückgewinnung sowie eine Kühlung für Lagertanks und Gärbottiche investiert. Gleichzeitig bekommen die Biere aus Weitra ein adaptiertes Design, auch der Online-Auftritt wird gestärkt.

Errichtung einer neuen Lagerhalle

In der Privatbrauerei Zwettl selbst sind für 2019 große Investments geplant: 6,5 Millionen Euro fließen allein in die Errichtung einer neuen, 6.000 Quadratmeter großen, Lagerhalle. Ein Teil der Halle wird als Bürofläche fremdvermietet, auch der vor einem Jahr von der Brauerei übernommene regional wie überregional tätige Weinfachhändler „Hauptsache Wein“ zieht inklusive angeschlossener Vinothek ein. Der Baubeginn erfolgt in Kürze. In Folge entstehen auch neue Arbeitsplätze bei Hauptsache Wein sowie in der Brauerei und das Vertriebsgebiet der Sparte Wein wird ausgeweitet.

Zusätzlicher Benefit: Die Dachfläche wird mit einer 430 KW-Photovoltaikanlage ausgestattet, welche eine jährliche C02-Ersparnis von bis zu 86.000 Kilogramm ermöglicht.

Eigenes Bier für die Wirtshauskultur

Gute Ergebnisse gibt es auch bei den alkoholfreien Produkten aus dem Unternehmen: Die vor einigen Jahren eingeführte Eigenlimonade KORL sowie Frucade - die im Lizenzvertrieb geführt wird - liegen im Trend und legen zu. Weiters geplant: Ein ganz besonderes Bier, das exklusiv für die 220 Betriebe der Niederösterreichischen Wirtshauskultur eingebraut und Mitte April präsentiert wird.

Rohstoffe bleiben zentrales Thema

Last but not least widmet sich Zwettler 2019 intensiv dem immer turbulenter werdenden Thema der Rohstoffe. „Dies ist ein zentrales wie brisantes und vor allem essentielles Thema“, erklärt Schwarz. Das Unternehmen selbst ist im Waldviertel durch langjährige Abnahmeverträge bei Hopfen und Braugerste gut abgesichert, will sich aber noch weiter in der Region Waldviertel einbringen und über Vertragslandwirtschaft die lokale Produktion nachhaltig stärken. Auch das Engagement beim Neptun Wasserpreis wird fortgesetzt und der vermehrte Einsatz von nachhaltigen Materialien und Energien forciert. So stellt die Brauerei ihre Etiketten auf rund 20 Millionen Bierflaschen jährlich von alubedampftem Papier auf klassisches - und damit umweltfreundlicheres - Papier um.


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