Schulung für Mediziner und Hebammen bei Notfällen im Kreißzimmer
SCHEIBBS. Das Üben verschiedener Notfallszenarien, die jederzeit unvorgesehen eintreten können, sowie die aktuelle Theorie und Guidelines für „Notfälle im Kreißzimmer“ waren Inhalt des letzten Schulungstages auf der Geburtenstation im Landesklinikum Scheibbs. Nicht nur Gynäkologen sowie die Hebammen stellten sich den Herausforderungen, sondern auch die Anästhesisten nahmen am interdisziplinären Notfalltraining teil.
Die Schulterdystokie, bei der nach der Geburt des Kopfes das Baby mit den Schultern im Becken hängt, ein eklamptischer Krampfanfall der Mutter, eine lebensbedrohliche Blutung (Atonie) oder die kindliche Reanimation bei einer Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) sind Ereignisse, die – Gott sei Dank – sehr selten auftreten. Nichtsdestotrotz ist es wesentlich, auch diese Ereignisse, die manch Geburtshelfer gar nicht oder nur sehr selten in seiner beruflichen Laufbahn erlebt, regelmäßig zu schulen und praktisch zu trainieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass beim Auftreten dieser lebensbedrohlichen Ereignisse während der Geburt rasch und professionell von allen beteiligten Berufsgruppen gehandelt werden kann.
Direkt im Kreißzimmer stellten sich alle in Notfallsituationen beteiligten Personen den Aufgaben des Trainerteams. Im anschließenden Feedback der externen Trainer der Fa. SimCharacters und der gemeinsamen Reflexion konnten die Mitarbeiter wertvolle Inputs und Anregungen, vor allem aber auch eine lobende Bestärkung der bisherigen Arbeitsweise entgegennehmen.
„Es war wieder eine große Motivation der an der Übung beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennbar, seltene Ereignisse wurden professionell trainiert und das Sicherheitsgefühl weiter gestärkt. Denn nur wer übt, wird sich im Notfall sicherer fühlen“, so der Abteilungsleiter Prim. Dr. Peter Diridl.
Die leitende Hebamme Elfriede König bedankte sich beim Team und fügt hinzu: „Wir nehmen Verbesserungspotential wahr und sind stets bemüht, Abläufe zu reflektieren und auch das Notfallequipment zu optimieren. Im Bedarfsfall hat gemeinsames, rasches und professionelles Handeln zum Wohle jedes einzelnen Neugeborenen und deren Mütter oberste Priorität.“
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