Faktencheck Flüchtlinge: Enormes Interesse der Bevölkerung
GROSS GERUNGS. Einmal mehr zeigte die Bevölkerung im Bezirk reges Interesse an dem Thema rund um Flüchtlinge und Asyl, denn unglaublich viele folgten der Einladung zum Infoabend über Krieg, Flucht und Asyl in Groß Gerungs, ausgehend vom neu gegründeten Verein Willkommen Mensch! in Groß Gerungs – Langschlag. Ziel dieses Infoabends: Information, Austausch und Diskussion.
„Wir können nicht die Weltpolitik ändern, wir können nicht die Bundespolitik ändern, aber wir können sehr wohl im kleinen, in unserer Gemeinde, etwas bewegen und mitanpacken“, so der Obmann des Vereins Willkommen Mensch! in Groß Gerungs-Langschlag, Gerhard Fallent. Im Fokus des Abends stand zum die Vereinsvorstellung und zum anderen ein Faktencheck rund um die derzeitige Situation von Asylwerbern, Asylberechtigten und Flüchtenden im Waldviertel.32 Asylwerber finden ZufluchtSo werden in Kürze insgesamt 32 Aslywerber in den Gemeinden Groß Gerungs und Langschlag eine Unterkunft finden, die ersten beiden Familien sind in Langschlag bereits eingetroffen. Im Zuge einer Privatinitiative der Familie Fraisl, wurden - unabhängig vom erst kürzlich gegründeten Verein - neun Wohnungen im Appelhaus in Groß Gerungs zu Quartieren für Schutzsuchende umfunktioniert. Diese Einrichtung wird von der Firma SLC Europe aus Lilienfeld im Namen der Landesregierung als Selbstversorgerquartier mit privater Grundversorgung verwaltet und von zwei Sozialarbeiterinnen betreut. SLC Europe besetzt zugleich ein Büro in Groß Gerungs (Appel-Haus, Eingang Kogl) und steht nach eigenen Angaben für jegliche Fragen, Ängste und Anliegen der Bürger gerne zur Verfügung (Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr). Der Verein Willkommen Mensch - aufgeteilt in konkrete Arbeitsbereiche - übernimmt in erster Linie die familiäre Betreuung (Einkaufen, Deutsch-Kurse, Arztbesuche, Freizeitgestaltung und dergleichen).
Faktencheck rund um Asyl und FluchtViele verwirrende Zahlen und Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen kursieren in der Bevölkerung. Christian Scheidl, Beauftragter der Caritas für Asyl und Integration im Waldviertel, gab neben einem wertvollen Faktencheck (siehe dazu: http://www.willkommenmenschgerungslangschlag.at/download/) auch einen Einblick in seine Tätigkeit, wo er tagtäglich mit menschlichen „kaum zu ertragenden“ Schicksalen in Berührung kommt, wie er selbst sagt. Zudem waren Fritz Haslinger und Dolmetscher Tamer Henedy von der gleichnamigen Initiative in Zwettl zu Gast um von ihren Erfahrungen im Zuge der Flüchtlingshilfe in Zwettl zu berichten. So kamen unter anderem die Unterschiede im alltäglichen Leben zwischend den Kulturen zur Sprache. Während für uns Mülltrennung selbstverständlich ist, ist diese der arabischen Kultur beispielsweise weitgehend fremd ist, so wie auch ein (Heizungs)Ofen vielen ein Rätsel aufgibt, ist der doch in den heißen Gebieten nicht erforderlich. Aber mit einer Portion Geduld und Beharrlichkeit komme man aber auch hier ans Ziel, schmunzelt Fritz Haslinger und nichts desto trotz - die zwischenmenschlichen Beziehungen seien herzlich und für alle Beteiligten sehr bereichernd.Viele Fragen hatten die Gäste im Anschluss auf dem Herzen, bemerkenswert war die weitgehend positive Stimmung im Saal sowie die spürbare Hilfsbereitschaft.
Jeder kann einen Beitrag leistenEine eigene Homepage ist bereits online: http://www.willkommenmenschgerungslangschlag.at Diese bietet alle aktuellen Infos rund um den Vereins. Jegliches soziales Engagement, ob dies Zeit, neue Ideen, oder Spenden sind, ist gefragt, appelliert der Verein bei der Auftaktveranstaltung.
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