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ShinrinYoga - was der Wald alles für die Gesundheit tun kann

Leserartikel Eva Leutgeb, 27.03.2020 17:00

NÖ. Nicht nur aus klimatechnischen Gründen, auch aus gesundheitlichen Aspekten rückt der Wald immer mehr in den Mittelpunkt. Was der Wald alles kann und wie man ihm begegnen kann - Tips hat Michaela Auer, Waldbaden-Trainerin nach ShinrinYoga, befragt.

Michaela Auer: „Mit der Aufmerksamkeit in den Füßen wird es im Kopf ruhig.“ Foto: Stefan Neuheimer
photo_library Michaela Auer: „Mit der Aufmerksamkeit in den Füßen wird es im Kopf ruhig.“ Foto: Stefan Neuheimer

Viele neue Gesundheitsmethoden, neue Namen für Bewusstseinstraining und dergleichen sprießen wie die Schwammerl aus dem Boden. Aber anscheinend braucht man in der heutigen Zeit etwas, um mit dem Kopf darauf gestoßen zu werden, was gesund und vor allem natürlich und ganz einfach ist: der Wald. Nicht nur die Umwelt und das Klima brauchen den Wald, vor allem Körper, Geist und Seele profitieren gewaltig davon. Was vor 40 Jahren noch selbstverständlich war, ob Spaziergang, spielen der Kinder im Wald oder Holzarbeiten, verschwindet immer mehr in den Hintergrund. Besonders die „High-Tech-Generation“ schafft es kaum noch, sich außer Haus zu bewegen. Dabei entspreche es komplett der Natur, dass der Mensch sich im Freien bewegt.

ShinrinYoku aus Japan

Ganz so neu ist dieser Trend  von ShinrinYoku nicht. ShinrinYoku heißt übersetzt „Waldbaden“ und wurde in den 80er-Jahren in Japan konzipiert, wo dieses bereits eine staatlich anerkannte Therapie ist. Sie findet im europäischen Raum ebenso immer mehr Anklang.

Barfuß unterwegs

Beim ShinrinYoga von Michaela Auer nimmt man sich Zeit – denn die ist es, warum viele kaum mehr „runter kommen“, wie man so schön sagt. Drei Stunden dauert eine „Waldbegegnung“  – wer möchte, ohne Schuhe. Durch das Barfuß-Laufen wird sofort weg vom Kopf zu den Füßen gelenkt. „Mit der Aufmerksamkeit in den Füßen wird es im Kopf ruhig. Weil starke Wurzeln unsere Flügeln öffnen“, sagt Michi Auer. Die Strecke ist nicht weit. Nur maximal zwei Kilometer werden zurückgelegt, weil man ganz bewusst auf schönen Plätzen verweilt. Das spricht auch weniger sportliche Menschen an. Und das oberste Gebot lautet: Handyverbot.

Doktor Wald kann viel

Natürlich ersetzt der Wald keine medizinischen Behandlungen. Studien haben aber belegt, dass zum Beispiel der Heilungserfolg bei kranken Menschen viel schneller voran geht, wenn diese einfach nur vom Krankenbett aus in die Natur blicken. Beim ShinrinYoga von Michaela Auer gibt es einfache Übungen aus dem Yoga. Es werden die Sinne im Wald wieder aktiviert, einfach nur da sitzen und Geräusche wahrnehmen, Gerüche inhalieren, Gedanken ziehen lassen und wieder zu sich selbst finden – einfach spüren, welcher Schatz vor der Haustür ist und die Füße an den Baum lehnen.

Mit bewusster Atmung werden beruhigende Wirkungen auf das zentrale Nervensystem, Schmerz- und Stresslinderung, Steigerung der Sauerstoffversorgung, Durchblutung, Stoffwechsel und Blutdrucksenkung ausgelöst. Die Natureindrücke wirken auch auf alle Sinnesebenen und beeinflussen Hormonhaushalt, Immunsystem, Gehirn- und Nervensystem sowie Psyche.

Farben bewusst wahrnehmen

Mit den Augen kann man die verschiedenen Grüntöne wahrnehmen. Das klingt jetzt vielleicht einfach, mag es auch sein. Belegt ist allerdings auch, dass Urvölker viel mehr Grüntöne wahrnehmen als Stadtmenschen – diese nehmen mehr Rottöne wahr. Rot ist eine Signalwirkung als Zeichen von Gefahr und Aggression. Grün steht für Gelassenheit und Statik.

Die größte Herausforderung

Zur Ruhe kommen, ist die größte Herausforderung in einer schnelllebigen Zeit. Es entsteht in manchen ein Gefühl, dass die Zeit immer schneller rast und man im Hamsterrad mitrennen muss, ohne selbst Herr über das Geschehen sein zu können. Letztlich verlernt man die Fähigkeit, mit Ruhe umgehen zu können. Michaela Auer erzählt, dass viele diese Methode als Herausforderung beschreiben, nämlich „einfach nichts zu tun“. Am Ende des Waldbadens gibt es dann viele positive Meldungen wie „Es tut gut, dass ich mich selber wieder spüre“ oder „Mir war vorher gar nicht bewusst, wie sehr ich unter Strom stehe“. Eine Reihe aktueller Studien zeigt auf: Alleine schon die Anwesenheit im Wald lindert Schmerzen, senkt den Blutzuckerspiegel bei Diabetes-Patienten, lässt Wunden schneller heilen, senkt Stress durch Beeinflussung der Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, senkt den Blutdruck und hat viele weitere positive Effekte. Bei einem Waldspaziergang kommen mehrere gesundheitsförderliche Prozesse in Gang: Die von den Pflanzen ausströmenden Duft-Botschaften (Terpene) beeinflussen Anzahl und Aktivität der Abwehrzellen, die Konzentration verschiedener Anti-Krebs-Proteine sowie viele andere Bereiche des Immunsystems. In Studien wies man auch nach, dass bei Menschen die im Wald spazieren gehen deutlich mehr DHEA (Herzschutzhormon) im Blut zirkulierte, als bei Stadtspaziergängern.

Kooperation mit der Gesunden Gemeinde Arbesbach und dem Bärentrail:

Waldbaden nach ShinrinYogu mit Michaela Auer

Arbesbach

Samstag, 25. April 2020 von 16 bis 19 Uhr, Treffpunkt Marktbeisl

Samstag, 6. Juni 2020 von 6 bis 9 Uhr, Treffpunkt Bärenwald

Altmelon

Samstag, 16. Mai 2020 von 16 bis 19 Uhr, Treffpunkt Friedhof

Rappottenstein

Samstag, 29. August 2020 von 16 bis 19 Uhr, Treffpunkt Ortszentrum

Preis: 20  Euro pro Termin

Mitzunehmen: Unterlage zum Sitzen (Decke), warm anziehen

Anmeldungen unter: m.auer@stroemen.org

oder Telefonnummer: 0680 / 3119234

Details: www.herzüberkopf.at


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