Projekt "ZentrumsEntwicklung" und die Rolle des möglichen Einkaufszentrums
ZWETTL. Die Attraktivität der Ortskerne zu erhöhen bzw. nachhaltig zu beleben, das ist das Ziel der Maßnahme ZentrumsEntwicklung, welche von VP-Landeshauptmann Erwin Pröll ins Leben gerufen. Die Stadtgemeinde Zwettl nimmt an diesem landesweiten Programm teil. Nicht zu vergessen: Das mögliche Einkaufszentrum „Kampcenter“ ist in Bezug auf die Zwettler Innenstadt ein heiß diskutiertes Thema.
„Die Stadtgemeinde Zwettl nimmt am landesweiten Programm der ZentrumsEntwicklung teil, um auch zukünftig ein lebendiges und intensiv genutztes Stadtzentrum erhalten zu können – wir sitzen alle in einem Boot!“ begründet VP-Vizebürgermeister Johannes Prinz die Entscheidung. Dabei sollen die Hausbesitzer intensiv in das Projekt miteinbezogen werden. Das Projekt, das über einige Jahre hinweg umgesetzt werden soll, wird durch die NÖ.Regional.GmbH begleitet.
Startphase abgeschlossen
Nach Abschluss der Startphase im vergangenen Jahr wurden im Zuge der Grundlagenerhebungen in der Innenstadt 142 Objekte untersucht und ausgewertet, in 28 davon gibt es zumindest eine Leerstandsfläche. Ein Kernteam, zusammengesetzt aus Vertretern von Gemeinde, Hausbesitzern, Politik, Planern und lokalen Akteuren, definierte in einem nächsten Schritt die weiteren Zielsetzungen (Attraktivierung der Innenstadt, Hervorhebung der maßgeblichen Rolle der Hausbesitzer für die weitere Innenstadtentwicklung, Akquisition neuer Handelsbetriebe – Behebung der „Leerstände“ und dergleichen). Eine enge Zusammenarbeit von Gemeinde, Wirtschaft und Bevölkerung vor Ort ist dabei unerlässlich.Die Realisierung des Projektes ist bis 2018 vorgesehen, wird aber auch darüber hinaus noch ein laufendes Thema sein, so die Auskunft der Stadtgemeinde Zwettl.
Diskussion „EKZ und Innenstadt“
Gerade in Zusammenhang mit dem möglichen Einkaufszentrum „Kampcenter“ in der Zwettler Schulgasse (vor kurzem sind neue Entwürfe aufgetaucht – Tips berichtete) ist auch das Thema „Aussterben der Innenstadt“ ein vielfach diskutiertes. Die Bürgerinitiative Zwettl 2020 äußert diesbezüglich große Befürchtungen - die Erhaltung der historischen Zwettler Innenstadt als funktionales und wirtschaftliches Herz der Stadt Zwettl sei ihnen ein großes Anliegen. Restaurator Ralf Wittig schrieb in einem Brief an alle Gemeinderäte Zwettl: „Während in den 90er Jahren die Ansiedelung von Supermärkten in allen Städten zu einer Verödung der Innenstadt führte, hat die Gemeinde Zwettl diesen Fehler nicht gemacht. Es gibt kein einziges Beispiel im Waldviertel, wo sich die Ansiedelung solcher Märkte nicht negativ auf das innerstädtische Gewerbe ausgewirkt hätte.“ Der der für Raumordnung zuständige Stadtrat, Vizebürgermeister Johannes Prinz (VP) entgegnete auf Tips-Anfrage: „Soweit ich weiß, sind alle derartigen Einkaufszentren nicht direkt in der Zentrumszone sondern meist mindestens zwei, drei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums situiert. In Zwettl ist es anders: vom möglichen Kampcenter zum Hauptplatz in Zwettl sind es lediglich 125 Meter, also circa eine Gehminute, was einer gegenseitigen `Befruchtung`durchaus dienlich ist.“
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