Donnerstag 28. März 2024
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Historische Siedlungsanlage im Wald südlich von Flörlplain, Lengau

Historische Siedlung im Wald südlich der Ortschaft Flörlplain, Gemeinde Lengau

Bei Waldarbeiten im Frühjahr 2005 wurde man auf auffällige Geländeformen im Wald südlich der Ortschaft Flörlplain aufmerksam. Beim darauffolgenden Lokalaugenschein durch Herrn Konsulent Adolf Stelzl aus Braunau bestätigte sich die Vermutung, dass man auf eine historische Siedlungsanlage gestoßen war.                                                            Am 23. Juni 2005 besichtigten Fachleute des Bundesdenkmalamtes die Fundstelle.

Frau Dr. Pollack, Wien, Herr Magister Gruber, Linz und Herr Magister Klimesch, Braunau bestätigten die Annahme, dass es sich um eine historische Siedlungsanlage handelt.                                                                                    Da es keine entsprechenden Funde gab, die eine Altersdatierung möglich gemacht hätten, konnte nur eine weiträumige Datierung vorgenommen werden. Die Vermutungen reichten über die Möglichkeit einer Rodungsanlage aus dem frühen Mittelalter (ca. 1.000 nach Chr.) bis zu einer Anlage aus der Keltenzeit (Beginn um ca. 650 vor Chr.)

Die Anlage hat eine elliptische Form im Ausmaß von etwa 200 x 100 Metern. Sie ist leicht bombiert und ist auf drei Seiten von Wällen umgeben. Auf der vierten Seite fällt das Gelände zu einem Bach ab. In unmittelbarer Nähe dieser Siedlungsanlage befinden sich mehrere Quellen, die wahrscheinlich die Bewohner mit Trinkwasser versorgt haben.  

Anfang Oktober 2005 wurde Herrn Adolf Stelzl durch Frau Dr. Pollack mitgeteilt, dass sie zusammen mit Herrn Mag. Gruber im Vergleich mit bereits bestätigten historischen Anlagen zur Ansicht gelangt ist, dass die gegenständliche Siedlungsanlage der Frühsteinzeitlichen Epoche zuzuordnen wäre.

Etwa 300 Meter östlich dieser Siedlungsanlage war das Tal des Flörplainbaches in früher Zeit offenbar mit einem künstlichen Damm abgesperrt. Der Einschnitt des Förlplainbaches in dieser Geländeformation beträgt rund 2 Meter. Ob diese Dammanlage unmittelbar mit der vorbeschriebenen Siedlungsanlage in Verbindung steht und ob mit dieser Dammanlage auch die dort gebräuchliche Geländebezeichnung "Wasserradl" im Zusammenhang steht, kann nicht nachgewiesen werden. Die Fachleute bewegen sich hier im spekulativen Bereich. Vermutungen bewegen sich dabei von einer Anlage für die Fischzucht über die Möglichkeit einer Holzschwemmanlage bis hin zur Absicherung der historischen Siedlungsanlage durch Wasser- und Sumpfflächen.

(Nach einem Bericht von Franz Denk im Oktober 2005)


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