Warum der Schutz von Feuchtgebieten wichtig ist
Ö. Auch 40 Jahre nach Österreichs Beitritt zur RAMSAR-Konvention – dem internationalen Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten – ist der Handlungsbedarf nach wie vor groß, warnen Naturschutzbund, WWF und IG Moorschutz.
„Wenn wir die Landschaft rings um Feuchtgebiete völlig verplanen und verbauen, dann fehlt uns jeglicher Handlungsspielraum für die dringend nötigen Wiederherstellungs-Maßnahmen“, erklärt Mario Pöstinger von der IG Moorschutz.
Höherer Stellenwert für Feuchtgebiete
Feuchtgebiete sollten seiner Ansicht nach einen höheren Stellenwert in der Raumordnung bekommen und naturnahe Lebensräume stärker geschützt werden. „Der in vielen Bundesländern übliche ex-lege-Schutz allein reicht nicht, denn nach wie vor werden selbst wertvollste Gebiete beeinträchtigt. Solche Flächen müssen zu strengen Schutzgebieten erklärt werden – mit klaren Managementvorgaben und konkreten Umsetzungsmaßnahmen.“ Ebenso wichtig seien der Schutz des Umlandes und die Schaffung von Pufferzonen: „Wenn Düngemittel von benachbarten Intensiv-Landwirtschaftsflächen in ein Moor gelangen, greifen selbst die ambitioniertesten Schutzbemühungen zu kurz“, sagt Pöstinger.
Hochwasserschutz und Kohlenstoffspeicher
Wasserlebensräume sind laut Naturschutzbund essenziell für Mensch und Natur: Sie sind Hotspots der Artenvielfalt, versorgen die Menschen mit Trinkwasser und Nahrung, verbessern die Wasserqualität, schützen vor Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Überschwemmungen, und leisten als langfristige Kohlenstoffsenken einen höheren Beitrag zum Klimaschutz als jedes andere Ökosystem. Allein im obersten Meter Torf binden Moore 500 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Werden sie jedoch entwässert, entlassen sie das gebundene Kohlendioxid nach und nach in die Atmosphäre.
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