Schwimmunfälle vermeiden: Was man beachten sollte
OÖ. Um beim sommerlichen Badespaß nicht in die Gefahr des Ertrinkens zu kommen, sollte man gewisse Punkte berücksichtigen. Die Ärztekammer für Oberösterreich weiß, wie man sich richtig verhält.
Von Jänner bis Ende Juni 2023 sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit mindestens 17 Menschen ertrunken. Dabei hat die Badesaison erst so richtig begonnen. Zum Vergleich: Im gesamten vorigen Jahr sind insgesamt 33 Personen beim Baden tödlich verunglückt. Die Gründe für das Ertrinken sind vielfältig.
Risikosituationen entschärfen
- Langsam abkühlen: Sehr häufig verunglücken Badende, weil sie zu schnell ins Wasser gehen. Wenn aber zwischen der Temperatur der heißen Körperoberfläche und dem kühlen Wasser eine große Differenz besteht, können Schwindel, massive Kreislaufprobleme und sogar Herzversagen auftreten. Die Reaktionen bei einer jähen Abkühlung erfolgen unmittelbar – bis maximal zwei Minuten später. „Eine allmähliche und langsame Abkühlung vor dem Baden ist für alle erforderlich. Für die Gesunden und vor allem auch für Personen, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbelastet sind“, so Fritz Firlinger, Leiter der Intensivstation bei den Barmherzigen Brüdern und Referent für Notärzte in der Ärztekammer für OÖ.
- See und Meer – in Ufernähe bleiben: Im Notfall kann rascher geholfen werden, wenn sich Badeunfälle in der Nähe des Ufers ereignen. Es wird abgeraten - vor allem alleine - auf das offene Meer oder über den See zu schwimmen. Wer dies machen möchte, sollte sich mit Flossen oder einem Luftkissen oder Schwimmboje ausstatten.
- Meeressog: Am Meer sollte zusätzlich auf den Brandungsrückstrom geachtet werden. Dieser ist besonders gefährlich, unsichtbar und zieht Schwimmer vom Ufer weg auf das offene Meer. „Wehren Sie sich nicht und werden Sie nicht panisch – gegen diese Kraft können nicht einmal exzellente Schwimmer dagegenhalten. Sie können versuchen nach links oder rechts aus der Strömung allmählich auszubrechen oder sie lassen sich mittreiben. Denn nach einiger Zeit bricht dieser Rückstrom von alleine ab. Allerdings kann man dann 100 Meter oder mehr vom Ufer entfernt sein. Sie sollten dann also genügend Kraftreserven haben, um wieder zurückschwimmen zu können. Wenn Sie Hilfsmittel bei sich haben (am Körper durch Seil befestigte Luftkissen, Schwimmbojen, Flossen oder Schwimmbretter) sind Sie wesentlich sicherer unterwegs. Achten Sie unbedingt auf Gefahrenhinweise am Strand (Schilder und Flaggen-Signale) und frequentieren Sie ausschließlich öffentliche Strände“, wird geraten.
- Alkohol: Leider ist auch Alkohol oft der Grund für Unfälle zu Wasser. Durch Alkohol erhöht sich die Risikobereitschaft und man beginnt sein Können zu überschätzen. Daran denken: Beim Wasser, speziell, wenn man auch Kinder zu beaufsichtigen hat, hat Alkohol nichts zu suchen.
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