Für familienfreundliches Wandern sind die Routen im Ortsbereich von Grünau nahezu ideal. Die Flüsse Alm und Grünaubach säumen herrliche Promenaden und überall warten gut geführte Gasthöfe zur Einkehr. Als nahes Bergziel winkt das „Glöckerl“ vom Grünauberg. Allerdings ist diese Alpinvariante mit leichten Schwierigkeiten im Gipfelbereich verbunden. von MICHAEL WASNER
Von den gelben Wegschildern an der Brücke weist eines den Glöckerlweg mit 8,1 km. Links vorne sehen wir bereits die markante Felsenflanke des Grünauberges, worüber unsere Route später verläuft. Vorerst bleiben wir jedoch noch im Tal und folgen dem Grünaubach aufwärts zum nächsten Brückerl, um ihn zu queren und über die Bauernstraße den Bauer z` Schlag (512 m – 20 Min.) anzusteuern. Rechts, hinter dem Haus Nr.10, beginnt der Anstieg auf steilem, leicht verwachsenem Forstweg. In 760 m Höhe geht dieser in einen schmalen Pfad über und nach weiteren 60 Höhenmetern ist schließlich der höchste Punkt erreicht. Im dichten Bergwald führt der großartige Steig nun oberhalb der Felsmauern, völlig gefahrlos und nahezu eben, durch die Südflanke des Grünauberges, quert einen aufgeforsteten Windbruch und setzt sich sanft abwärts fort. Da und dort ergeben sich Durchblicke zurück auf Grünau und hinab in den Ortsteil Lahn. Allmählich wird das Gelände felsiger und der Weg rückt nun nahe an den Steilabbruch heran. Doch es trennt nur noch der kurze Gegenanstieg hinauf zum Glöckerl (710 m – 2 ¼ Std.). Die von einem orangen Gipfelpfahl geschmückte Felsenglocke schenkt einen Schwindel erregenden Tiefblick hinab in die Lahn sowie nette Ausblicke hinüber zum Kasberg und zu den Felsgipfeln von Geißstein und Falkenmauer. Auf steilem Jagdsteig könnte man von hier in 1 ½ Stunden zum Windhagkogel (1.334 m) aufsteigen. Der Glöckerlweg fällt jedoch in mit Stoamandln markierten Serpentinen nun steil in den Enzenbachgraben ab (550 m – 2 ½ Std.), durch den das Gasthaus Enzenbachmühle (Mo. + Di. gesperrt) in wenigen Minuten zu erreichen ist. Im gemütlichen Gastgarten können wir dann den Blick hinauf aufs Glöckerl genießen und uns bei Most und Brettljause für den einstündigen Rückweg stärken. Dieser leitet, gleich rechts vom Gasthof, wieder ganz nahe an den Wandfuß heran. Von links gesellt sich das klare Wasser des in den Falkenmauern entspringenden Grünaubaches dazu. Gemeinsam mit der Route Unterswändt Nr.7 sowie roten Wegpfeilen einer Laufstrecke geht’s nun auf der kaum befahrenen Kalkofenstraße zwischen Berg und Bach talaus, genau auf den Zwillingskogel zu, hinter dem rechts auch der Traunstein für kurze Zeit zu sehen ist. Beim Linksknick der Straße geradeaus weiter am Waldrand zur Unterswändtsiedlung, durch die links bis zum Grünaubach vorgedrungen wird. Die neue Wegpromenade am rechten Bachufer beschert uns einen romantischen Ausklang und die Erwartung mit etwas Glück vielleicht einem Waldrapp zu begegnen, der in Europa bereits ausgestorben, in Grünau eine neue Heimat fand.
ANFAHRTA1 Vorchdorf bzw. A9 Ried Traun-kreis nach Pettenbach und über Scharnstein nach Grünau, oder mit Almtalbahn Wels – Grünau
AUSGANGSPUNKT: Ausgangspunkt: Grünaubachbrücke in Grünau (511 m), Parkplatz gleich links nach der Brücke in der Sack-gasse „Am Grünaubach“
TOUREN-INFOGEHZEIT: 3 ½ Stunden
ANSTIEGE: ca. 350 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Promenaden, Güter- und Forstwege und einsame Waldpfade, die im Bereich des Glöckerls steil und leicht ausgesetzt sind. In beiden Richtungen gut beschildert.
ANMERKUNG: Bis Juni ist der Glöckerlweg wegen Forstarbeiten an Werktagen gesperrt und daher nur an den Wochenenden passierbar!
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.