Ein mautpfl ichtiges Almstraßerl erlaubt neuerdings die Auffahrt zur wunderschön gelegenen Genneralm, sodass die Besteigung des Namensgebers der gesamten Berggruppe – das 1746 m hohe Osterhorn – nun auch von konditionsschwächeren Gehern in zwei Stunden leicht bewältigt werden kann. Etwa 500 Höhenmeter erfordert der etwas mühevolle, aber alpin völlig gefahrlose Aufstieg zum Gipfelkreuz am Hohen Zinken. Der Rest ist eine genussvolle Schaupromenade durch Berggras und Latschen auf dem sanft gewellten Verbindungskamm zum Osterhorn. von MICHAEL WASNER
Wer sich einer guten Kondition erfreut und die Straßenmaut sparen will, kann vom Parkplatz in Lämmerbach (801 m) auf dem gut markierten Wanderweg 57a (gelbe Richtungsschilder und rote Punktmarkierung/weißer Kreis) in 1 ¼ Stunden zur Genneralm aufsteigen. Beidseitig geschützt von den Felskolossen Gennerhorn (rechts) und Holzeck (links), gewährt er nach Süden hin Ausblicke ins Tennengebirge. Wir halten uns an die linke Almstraßengabelung und marschieren am Fuße des Holzecks genau auf das bereits sichtbare Gipfelkreuz des Hohen Zinkens zu. Entlang der Wegmarkierung 840 leicht abwärts in einen Sattel (1256 m), wo der Anstieg durch schütteren Bergwald beginnt. Weite, gut angelegte Serpentinen leiten durch einen Lärchengürtel in die Krummholzzone über. Immer freier und umfangreicher wird der Ausblick. Im Gipfelbereich holt man zu einer letzten Schleife aus und steigt durch Latschen zur sanften Wiesenkuppe des Hohen Zinken (1764 m – 1 ½ Std.) auf.
Faszinierend der Rund-um-Blick auf die nahen Almen und Berge der Gamsfeld- Osterhorngruppe und hinaus in die Berchtesgadener Alpen, Hagengebirge, Tennengebirge bis zu den Firnfeldern des Dachsteins. Das Holzkreuz (Buchkassette, Gipfelstempel) wird schon seit Jahrzehnten von den St. Florianer Bergfreunden gewartet. Gut überschaubar liegt auch der Verbindungskamm hinüber zum Gipfelkreuz des Osterhorns (1746 m – ½ Std.) vor uns. Ein großartiger, leicht kupierter Höhenweg mit fortwährenden Ausblicken zum Dachstein und in die Bergwelt des Salzkammerguts. Nach halber Wegstrecke mündet im Osterhornsattel (1707 m) ein Zustieg aus dem Postalmgebiet. Die Aussicht vom Osterhorn ähnelt jener vom Hohen Zinken, nur dass aus dem Tal statt des Hintersees der Wolfgangsee heraufleuchtet. Der Abstieg gleicht dem Aufstieg und ist in 1 ¾ Stunden zu bewältigen. Sind noch überschüssige Kräfte vorhanden, so könnte man diese für die Besteigung des westlich aufragenden Gennerhorns (1735 m – 1 ¼ Std.) nützen. Auch diese Zusatzvariante ist gut markiert, verlangt aber in den leicht ausgesetzten Gipfelpassagen Trittsicherheit.
ANFAHRT: A1 Abfahrt Thalgau zur B158 nach Hof bei Salzburg, am Ortsende Abzweigung nach Faistenau – Hintersee und ans Talende nach Lämmerbach (801 m, Parkplatz) zur mautpflichtigen Genneralmstraße (sieben Euro-Münzen für Schrankautomaten!)
AUSGANGSPUNKT: Genneralm, linke Stichstraße Poschenhütte (1295 m, kein bezeichneter Parkplatz, daher parken entlang des Stichweges)
GEHZEIT: 3 ¾ Stunden
ANSTIEGE: 520 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Gut markierte Almwege, Wiesenund Waldpfade
EINKEHRGELEGENHEIT: Poschenhütte in den Sommermonaten sowie an schönen Oktoberwochenenden geöffnet
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