Arbeitskreis aus Ardagger hilft Menschen in Not

„Einfach tun, dann passiert Gutes!“ – Diesem Leitsatz hat sich Hermine Naderer aus Ardagger verschrieben. 2005 gründete sie mit ihrem Mann den „Arbeitskreis Albanienhilfe Ardagger“. „Mein Mann war in Albanien bei einem Jugendaustausch der Caritas im Einsatz. Er hat gesehen, wie groß die Not vor Ort ist“, spricht Naderer über die Anfänge. Das Paar beschloss, Hilfsaktionen zu starten. Im persönlichen Umfeld suchte Naderer Freunde und Bekannte, die ihr Vorhaben unterstützten und mit ihr und ihrem Mann Aktionen starteten, um Geld und Hilfsgüter für Albanien zu sammeln.

64 ehrenamtliche Mitarbeiter

„Der Arbeitskreis wurde immer größer und wuchs von anfänglich acht Idealisten bis heute auf 64 ehrenamtliche Mitglieder an“, so Naderer. Aus den kleinen Sammlungen im Pfarrheim in Ardagger Stift entstand 2011 das neue Hilfsgüterlager bei der Firma Auinger mit 160 Quadratmetern.

52 Lkws pro Jahr

Mittlerweile werden pro Jahr durchschnittlich 52 Lkws mit Hilfsgütern beladen. Im Jahr werden etwa 1600 Kubikmeter Ware umgewälzt. Zielländer sind abgesehen von Albanien auch Bulgarien, Rumänien, Ungarn oder etwa die Slowakei. „Wir helfen immer dort, wo gerade Feuer am Dach ist“, erklärt Naderer. Für die Disposition der Transporte kooperiert der Arbeitskreis mit der Hilfsorganisation ORA-International aus Andorf bei Schärding.

Alles, was Familien im Alltag brauchen

Abgesehen von den zielgerichteten Sammlungen – derzeit werden Schultaschen und Fahrräder benötigt – können beim Arbeitskreis das ganze Jahr über Kleider, Haushaltsgegenstände, Schuhe und alles, was Familien zum täglichen Gebrauch verwenden können, abgegeben werden. „Wir müssen uns aber strikt gegen Sperrmüll wehren. Alles das, was man selber noch verwenden würde, wenn es einem nicht so gut ginge, kann gebracht werden“, betont Naderer.

Aktion „Strickdecken“

Neben den Hilfsgüter-Sammlungen bildete sich auch die Aktion „Strickdecken“ für werdende Mütter in Albanien. Frauen aus dem Mostviertel stricken für Frauen in Albanien. „Das ist ein sehr emotionales Projekt und hat viel mit Zuwendung und Wertschätzung zu tun“, so Naderer, die sich derzeit besonders über eine Wollspende der Firma Steinbach aus Schwertberg freut.

Aktion „Kaufe mehr und schenke her“

Seit 2016 führt der Arbeitskreis auch das Projekt „Kaufe mehr und schenke her“ durch. Dabei werden Lebensmittel für die ärmsten Familien in den Ostblockländern gesammelt. „Auch hier verzeichnen wir steigenden Erfolg“, informiert Naderer.

Auf Spenden für Transport angewiesen

Abgesehen von den Hilfsgütern ist der „Arbeitskreis Albanienhilfe“ auch auf finanzielle Spenden angewiesen. So kostet ein Transport nach Albanien 3800 Euro. Zudem sind auch Menschen, die beim Beladen der Lkws helfen möchten, herzlich willkommen. „Es ist nur wichtig, spontan zu sein, da die Lkws werden sehr kurzfristig disponiert“, erklärt Naderer.

„Kehre reicher heim, als ich aufgebrochen bin“

Sie selbst reist normalerweise ein bis zweimal pro Jahr nach Albanien. „Ich erlebe dort so viel Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Schutz und kehre immer reicher heim, als ich aufgebrochen bin. Viele Menschen in Albanien haben nichts, teilen aber gerne. Neid existiert nicht. Für mich sind diese Reisen eine Riesen-Bereicherung. Ich kann mir eine große Portion Zufriedenheit mittransportieren“, so Naderer abschließend.