Rettungsübung „Lupus 2018“: 50 Verletzte und Betroffene bei Großschadensereignis
ALLENTSTEIG. Schwere Unwetter lösen ein Zugsunglück am Bahnhof Steinbach aus. Orkanartige Stürme bringen eine Baumaterial-Lagerstelle zum Einsturz, Bauarbeiter und eine vorbeikommende Wandergruppe sind davon betroffen. Rasche Hilfe für 50 Verletzte und Betroffene ist gefragt, zwei Personen werden all das nicht überleben. Glücklicherweise handelt es sich nur um Szenarien der waldviertelweiten Rettungsübung „Lupus“, die am 6. Oktober in der Urbanen Trainingsanlage (UTA) Steinbach vom Roten Kreuz Waldviertel abgehalten wurde.
Lautes Wimmern dringt aus einem Zug, verwundete und verletzte Personen am Bahnhof Steinbach soweit das Auge reicht, Rettungskräfte versuchen zu beruhigen und rasch Hilfe zu leisten. Denn aufgrund von Unwettern mit Sturm und Starkregen kollidierte ein Güterzug mit einem Personenzug, ein weiterer Personenzug leitete die Notbremsung ein – lose Gepäcksteile stürzen auf die Passagiere.
Ein paar hundert Meter weiter ist eine Baumaterial-Lagerstelle durch orkanartige Sturmböen eingestürzt, Verschüttete und Verletzte müssen rasch geborgen und versorgt werden. Betroffen ist auch eine Wandergruppe, die am Baulager vorbeikommt.
Das waren die zwei Übungsszenarien, die es am 6. Oktober im Zuge von „Lupus“ zu bewältigen galt.
Rotes Kreuz Waldviertel übt gemeinsam
„Die große Herausforderung ist sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen – nicht alle sind ortskundig“, weiß Eveline Gruber vom Organisationsteam. Aus acht verschiedenen Rot Kreuz Dienststellen im Waldviertel kamen 75 Sanitäter zusammen, um gemeinsam zu üben und die Zusammenarbeit zu stärken - um für den Ernstfall bestmöglich gerüstet zu sein. Es gilt beispielsweise nicht nur den Abtransport von Verletzten zu koordinieren sondern auch unverletzte Personen ganzheitlich über das Kriseninterventionsteam zu betreuen. Insgesamt standen 20 Einsatzfahrzeuge in unterschiedlichen Kategorien zur Verfügung.
Wertvolle Erfahrung für junge Führungskräfte
„Zudem wollen wir jungen Kollegen die Möglichkeit bieten, Führungsfunktionen zu übernehmen, um das theoretische Handwerk auch praktisch umsetzen zu können“, erklärt Gruber. Diese bekommen wiederum im Rahmen einer 1:1-Beobachtung Feedback durch erfahrene Führungskräfte.
53 perfekt geschminkte Verletzten-Darsteller
Zu den 53 perfekt geschminkten Figuranten, die die Verletzten mimten und zudem schauspielerisches Talent bewiesen, gesellten sich weiters elf Beobachter und 19 Personen aus dem Organisationsteam. Alle vier Jahre findet eine solche Bereichsrettungsübung statt, „Lupus 2018“ nahm zuvor ein dreiviertel Jahr Vorbereitungszeit in Anspruch.
„UTA bietet tolle Voraussetzungen“
„Die UTA Steinbach bietet mit durch ihre vielen Möglichkeiten tolle Voraussetzungen für solche Übungen“, bedankte sich Eveline Gruber gleichzeitig beim Österreichischen Bundesheer für die kostenlose Zurverfügungstellung. „Die Trainingsanlage wird weiter ausgebaut und noch größer und interessanter werden“, verrät der Militärkommandant von NÖ, Martin Jawurek, der ebenfalls vorbeischaute.
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