Jungpflanzen: Vorsicht vor Väterchen Frost

Online Redaktion, 25.04.2017 14:44

ALLHAMING. Der warme Frühling heuer hat schon viele Gartenliebhaber dazu verführt, Jungpflanzen schon im März auszusetzen. Doch der Kälteeinbruch um die Osterfeiertage hat gezeigt, dass die Wärme noch nicht beständig ist.

1 / 2 Margit Mayr-Lamm Foto: Biohof Fairleben

Bio-Pionierin Margit Mayr-Lamm vom Biohof Fairleben in Allhaming gibt Gartentipps: „Eine der oft gestellten Fragen: Darf ich die Pflanzen jetzt schon aussetzen? Folgendes gilt es zu beachten: Paradeiser, Paprika, Chilis, Gurken, Zucchinis, Kürbis etc. dürfen keinen Frost abbekommen – sie müssen in kalten Nächten mit Vlies abgedeckt werden. Und es ist wichtig, auf den Wetterbericht zu achten“, weiß die Landwirtin.

Langsam abhärten

Hingegen winterharte Gemüse und Kräuter wie Mangold, Winterheckenzwiebel, Schnittknoblauch, Gartenmelde, Blutampfer, Petersilie, Schnittlauch können jetzt schon ausgepflanzt werden – sofern die Jungpflanzen gut abgehärtet sind. Die Abhärtung ist auch ganz entscheidend, wenn selber Pflanzen gezogen werden. Pflanzen, die auf der warmen Fensterbank stehen, müssen langsam abgehärtet werden. Wind, kühlere Temperaturen und auch das volle Sonnenlicht müssen sie langsam gewöhnen, bevor sie ins Beet kommen.

Biobauern-Arbeitsgruppe

Auf dem Biohof Fairleben von Margit Mayr-Lamm in Allhaming wird ganz besonders auf die gute Abhärtung der Pflanzen geachtet. „Wir ziehen die Pflanzen bei kühleren Temperaturen und gewöhnen sie schon früh an Wind und Wetter“, so die Landwirtin. Biobauern aus ganz Österreich, die sich gemeinsam den alten Paradeiser-Sorten verschrieben haben, haben sich gemeinsam mit der Arche Noah und der Bio Austria zu einer Arbeitsgruppe zusammengefunden, die sich zum Ziel gesetzt hat, alte Sorten weiterzuentwickeln. Auch Margit Mayr-Lamm ist Mitglied dieser Arbeitsgruppe. Über die Jahre wurden die besten Sorten in Bezug auf Geschmack, Pflanzengesundheit und Ertrag selektiert – nur diese werden für den Pflanzenverkauf am Biohof angeboten.

Nachfrage steigt

In den letzten Jahren konnten Margit und Josef Mayr-Lamm beobachten, dass die Nachfrage nach Sorten, die fürs Freiland, also ohne Abdeckung dem Regen ausgesetzt sein dürfen, stetig steigt. Darum hat sich die Arbeitsgruppe auch dieser Frage angenommen. Die Sorte „Primabella“, eine rote Cocktailsorte, wurde am Biohof über mehrere Jahre getestet und wird heuer als die beste Freilandsorte beim Jungpflanzenfest am 29. und 30. April in Allhaming präsentiert.

Buntes Sortiment

Wie jedes Jahr gibt es eine breite Palette an Paradeisersorten, von kleinen Cocktails bis zu großen saftigen Fleischparadeisern, in allen Farbnuancen von rot, rosa, gelb, orange und dunkelviolett bis hin zu gelb-grün gestreiften (“Grünes Zebra“) oder gelb-rot gestreiften (“Striped Roman“). Neben den bunten Paradeisern gibt es ein schönes Sortiment an verschiedenen Paprika, Chili, Gurken, Zucchini, Kürbis, eine breite Vielfalt an Blattgemüse, viele Raritätensorten und Kräuter. „Und wie immer – alle unsere Sorten sind „samenfest“ (Gegenteil von Hybrid), das heißt, Sie können sie selber Jahr für Jahr weitervermehren – ein wichtiger Schritt für unser aller Unabhängigkeit“, verweist Mayr-Lamm.