"Ängstliche Tiere sollte man zu Silvester auf keinen Fall allein lassen"
ALTMÜNSTER. Feuerwerke, Böller, laute Musik: Was für viele Menschen zu Silvester einfach dazugehört, versetzt manche Haustiere in Angst und Schrecken. Haustier-Expertin Astrid Huber hat ein paar Tipps parat, wie Hund, Katz´ und Co einen entspannteren Jahreswechsel erleben können.
Die Altmünsterin Astrid Huber ist Haustierbetreuerin und TTouch-Practitioner. Dabei hat sie häufig mit ängstlichen oder gestressten Tieren zu tun. „Tiere, die auch im normalen Alltag Angst vor lauten Geräuschen haben, leiden zu Silvester oft besonders – das reicht von Hunden, Katzen und Kaninchen bis hin zu Vögeln oder großen Tieren wie Pferden“, erklärt Huber.
Für Ruhe sorgen
Oberstes Gebot sei dabei, die Tiere nicht allein zu lassen: „Je gelassener der Mensch ist, desto mehr kann auch das Tier bei sich bleiben“, so die Altmünsterin. Mit Lärmdämmung und angenehmen Geräuschen kann man ebenfalls für Beruhigung sorgen. Huber empfiehlt leise klassische Musik, Entspannungs-CDs oder Naturklänge. „Das Radio ist nicht optimal, denn hier werden auch Feuerwerke übertragen, oder zu Mitternacht die Pumerin“, so der Rat der Expertin.
Verdunkeln beruhigt ebenfalls die meisten Tiere – Ziervögel können durch Finsternis jedoch noch aufgeregter werden. Hier sollte der Aufenthaltsort beleuchtet bleiben, erklärt Huber.
Ein Höhlenversteck gibt Sicherheit
Für Hunde und Katzen sollte man frei wählbare Höhlenverstecke anbieten – zum Beispiel unter dem Bett oder hinter dem Kasten. Hier kann man es den Tieren mit einer Decke gemütlich machen. „Wenn das Tier Körperkontakt sucht, sollte man darauf eingehen, ihn aber nicht aufzwingen“, betont Huber. In vielen Fällen sei Ablenkung – etwa durch Spiele oder Leckerlis, sinnvoll.
Nicht „auspowern“
Huber rät davon ab, Hunde vorab „auszupowern“, in der Hoffnung, dass sie die Knallerei dann verschlafen: „Sie sind dann eher aufgedreht. Besser sind Denk- oder Intelligenzspiele. Die machen auch müde, regen die Tiere aber nicht auf.“ Insgesamt sollte man gerade mit ängstlichen Hunden in den Tagen um Silvester nur kurz und in vertrautem Gebiet nach draußen – und unbedingt mit Leine. Damit das Tier nicht in Panik wegläuft und nicht mehr nach Hause findet.
Katzen sollten aus Sicherheitsgründen überhaupt im Haus bleiben – auch, wenn sie protestieren: „Sicherheit geht vor“, so Huber. Kaninchen und Meerschweinchen in Außengehegen benötigen gegen oben und gegen die Käfigseite Schutz und genug Versteckmöglichkeiten. „Wenn es ein extrem lautes Gebiet ist, sollte man sie für diese Tage in einen kühlen Innenraum übersiedeln“, rät Astrid Huber.
Achtung bei Beruhigungsmitteln
Egal, um welches Tier es geht: Medizinische Beruhigungsmittel sollten nur nach individueller Beratung durch den Tierarzt verwendet werden, betont Huber. Unterstützend können auch Bachblüten, Homöopathie, Pheromone, Nahrungsergänzungsmittel, spezielle Tiernahrung oder Schüssler-Salze wirken. Mit deren Einnahme sollte man jedoch mindestens drei bis vier Wochen vor dem Termin beginnen, so Huber. Eine Gewöhnungszeit braucht auch das „Thunder-Shirt“, das die Tiere mittels sanftem Druck beruhigen soll.
Am wichtigsten sei jedoch die Haltung des Besitzers: „Wer selbst gelassen bleibt, kann seinem Tier Sicherheit und Vertrauen vermitteln“, so Huber.
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