Herbsttage Blindenmarkt: Impulsgeber für Bernd Leichtfried
BLINDENMARKT. Der aus Blindenmarkt stammende Bernd Leichtfried wird dieses Jahr bei der Matinee am 16. Oktober Lieder von Hermann Leopoldi am Klavier begleiten. Doch seine Verbindung mit den Herbsttagen Blindenmarkt reicht schon weiter zurück.
Bereits in seiner Jugend interessierte sich Bernd Leichtfried für die Kultur in Blindenmarkt wie etwa Konzerte des Kirchenchors. Besonders herausragend waren die Herbsttage Blindenmarkt. Als Musiker wurde er vom musikalischen Leiter Kurt Dlouhy für die Herbsttage entdeckt. Dlouhy lud Leichtfried privat ein, gemeinsam vierhändig Klavier zu spielen. Nach einer Weile fragte Dlouhy, ob er im Herbst schon was vorhätte und bot ihm an, Korrepetitor bei den Herbsttagen zu werden. Das war im Jahr 1997. In dieser Funktion hatte Leichtfried die Studienleitung inne, er studierte mit den Sängerinnen und Sängern ihren Gesangspart ein und begleitete sie am Klavier. „Dabei habe ich selbst auch sehr viel gelernt“, erklärt der Musiker.
Herbsttage-Familie
Acht Jahre lang wirkte Leichtfried so bei den Operettenproduktionen der Herbsttage mit. „Und so bin ich schön langsam in die Herbsttage-Familie hineingewachsen.“ Damit weist er auf das familiäre Miteinander aller Mitwirkenden hin, für das Blindenmarkt bekannt ist. Das wirke sich auch auf das Publikum aus, wo Menschen aller Altersgruppen Jahr für Jahr begeistert seien. Diese Begeisterung für die Operette würde von Generation zu Generation weitergegeben. Leichtfried: „Operetten sind nach wie vor sehr gefragt und sehr attraktiv.“Seine Erfahrungen bei den Herbsttagen haben Leichtfried in seinem Vorhaben bestärkt, Profimusiker zu werden. Er studierte Klavier, Geige und Gesang an der Musikuniversität Wien und war in Folge als Chorleiter verschiedener Chöre tätig. Es folgte ein Dirigier-Studium. Durch die Arbeit bei Produktionen unterschiedlichster Stile als Korrepetitor, Arrangeur und Dirigent erarbeitete er sich ein breites musikalisches Repertoire.Nach 15 Jahren als freiberuflicher Musiker beschloss Bernd Leichtfried, zusätzlich an einem Gymnasium zu unterrichten. „An der Schule leite ich Chöre, betreue die Schulband und studiere mit den Schülerinnen und Schülern Konzerte ein. Damit lässt sich meine Leidenschaft mit der Sicherheit einer fixen Anstellung verbinden, so wie es Hermann Leopoldi in seinem Lied ‚Am besten hat's ein Fixangestellter‘ beschreibt“, lacht Leichtfried.Der Künstler fühlt sich in vielen Musikrichtungen daheim und empfindet das als große Bereicherung – ob Oper, Operette, Musical, Chanson oder Jazz.
Schiffsmusiker
Auf dem Luxuskreuzfahrtschiff „MS Europa“ leitet er seit 2006 einen jährlichen Wiener Opernball. „Meist findet er zwischen Fidschi und Neuseeland statt, manchmal auch auf dem Weg nach Hawaii – mit meinem Salonorchester, einer Sopranistin, einem Tenor und Ballett. Das ist bei den internationalen Gästen sehr beliebt.“Seine Verbindung zum Jazz besteht aus seinen Erfahrungen bei einem Jazz-Folk-Klezmer-Festival, das Leichtfried initiiert hatte, sowie aus seiner Tätigkeit als Jazz-Bar-Pianist, in die er sein Repertoire aus 25 Jahren Konzerttätigkeit einfließen lässt.
Komponist
Auch als Komponist bereicherte Bernd Leichtfried die Herbsttage Blindenmarkt: Er komponierte 2019 die Musik zum Musical Pippi Langstrumpf. Dazu wurde er vom Intendanten Michael Garschall eingeladen. Da es noch keine richtige Musicalmusik zu Pippi Langstrumpf gab, beschloss Leichtfried etwas ganz Neues zu komponieren, eine Musik, die zu der frechen Göre perfekt passt. Die Aufführungen kamen beim Publikum jeden Alters sehr gut an. Auch im Theater Akzent in Wien feierte das Musical Erfolge.
Hermann Leopoldi
Derzeit arbeitet Leichtfried an keiner Komposition, da sein Terminplan voll ausgefüllt ist. Sollte er aber wieder gefragt werden, würde er jederzeit zusagen. So würde ihn eine Vertonung von Benjamin Blümchen reizen.Die Matinee am 16. Oktober steht ganz im Zeichen des Liedkomponisten Hermann Leopoldi, den Bernd Leichtfried sehr schätzt. „Wenn ich Wienerlied-Abende organisiere, sind immer ein paar Lieder Leopoldis dabei. Er ist der Klassiker schlechthin. Seine Texte machen Spaß, die Musik ist spritzig und die Lieder sind nach wie vor aktuell.“
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