Dreikönigsschwimmen in Amstetten: 44 Naturschützer badeten bei 3,7 Grad Wassertemperatur in der Ybbs
AMSTETTEN. Die Bürgerinitiative „Pro Ybbs – Lebensader statt Staukette“ lud zum traditionellen Dreikönigsschwimmen ein, um auf die Bedeutung eines naturnahen Ybbsflusses aufmerksam zu machen.
3,7 Grad Wassertemperatur, Außentemperatur wenige Grad über Null – die 44 mutigen Teilnehmer des Dreikönigsschwimmens mussten wahrlich die Zähne zusammenbeißen, als sie im Beisein von etwa 600 in dicke Jacken gepackte Zuschauern ein winterliches Bad im Ybbsfluss nahmen.
„Eine Herausforderung“
„Das Dreikönigsschwimmen ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Wichtig ist, nicht nur im Sommer im Freien schwimmen zu gehen. Ich fange schon im April an und gehe bis in den Oktober hinein draußen baden. Das ist eine gute Vorbereitung“, erklärt der Amstettner Stefan Teitzer, der gemeinsam mit seinem Bruder Roland Teitzer-Syczek schon mehrmals an der Pro Ybbs-Veranstaltung teilgenommen hat. „Wir sind mit „Pro Ybbs“ stark verbunden und unterstützen gerne die Themen der Bürgerinitiative“, so Teitzer.
Für naturnahen Ybbsfluss
Die Bürgerinitiative „Pro Ybbs – Lebensader statt Staukette“ setzt sich für einen naturnahen Ybbsfluss ein. So lehnen die Proponenten das geplante Kraftwerk „Hohe Brücke“ bei St. Georgen/Ferschnitz ab. Dieses steht laut „Pro Ybbs“ in Widerspruch zu den Zielen des Natura-2000-Gebietes. „Das Gebiet würde durch einen neuen Stauraum empfindlich gestört werden. Die Chance auf eine letzte freie Fließstrecke im Unterlauf der Ybbs wäre vertan. Ein gestauter Fluss verliert bekanntlich an Wasserqualität“, unterstreicht Franz Raab von der Initiative. Positiv sei, dass durch die Renaturierung an der Ybbs einiges passiert und die Anzahl der Jungfische gestiegen sei.
Artenschwund
„Die Artenanzahl ist aber schwindend. Die Ybbs hatte einst 32 Fischarten, derzeit sind etwa 15 vorhanden, aber fast alle diese Arten wie Huchen, Äsche, Wildkarpfen, Bachforelle oder Streber stehen auf den Roten Listen. Es gibt daher noch viel zu retten für unser Gemeinwohl“, so Raab.
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