One Billion Rising: Getanzter Protest gegen Gewalt an Frauen in Amstetten
AMSTETTEN. Unter dem Motto „One Billion Rising“ waren am Valentinstag weltweit Frauen und Männer aufgerufen, sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu erheben.
Am Hauptplatz Amstetten waren etwa 450 Menschen – darunter zahlreiche Schüler – zusammengekommen, um mit einem gemeinsam einstudierten Tanz auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.
Eine Milliarde erhebt sich
„One Billion Rising“ heißt übersetzt „Eine Milliarde erhebt sich“. Warum eine Milliarde? Statistisch gesehen ist eine Milliarde aller Frauen und Mädchen weltweit einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. „One Billion Rising ist ein getanzter Protest, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen“, so Maria Reichartzeder, Leiterin des Frauenhauses Amstetten.
5905 Nächtigungen
2019 suchten 34 Frauen und 35 Kinder Schutz in der Einrichtung. „Insgesamt haben wir im Vorjahr 5905 Nächtigungen gezählt. Die auslastungsstärksten Monate waren der Jänner, Februar und August“, informiert Reichartzeder.
Frauenhaus ist ausgelastet
Allgemein sei die Auslastung „extrem hoch“ gewesen: „Wir mussten sogar 20 Frauen aufgrund von Platzmangel abweisen beziehungsweise an ein anderes Frauenhaus verweisen. Ich denke, durch die 14 Morde an Frauen in Niederösterreich und aufgrund der schweren Gewalttaten wurde unsere Haus öfter in Anspruch genommen“, meint die Leiterin des Frauenhauses.
Junge Frauen betroffen
Es habe zudem „auffallend mehr“ Gerichtsverfahren gegeben. „29,4 Prozent der Frauen im Frauenhaus kamen aus der Stadt Amstetten, 26,47 aus dem Bezirk. Auffallend war, dass die Frauen relativ jung waren – 41 Prozent der Frauen waren zwischen 21 und 30 Jahre alt“, so Reichartzeder.
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