Neuer Treffpunkt für Kräuter-Fans in Amstetten

Mit viel Herzblut möchten Romana Weinhauser aus Ulmerfeld und Silvia Zeillinger aus Preinsbach zukünftig ihr Wissen an möglichst viele Interessierte weitergeben: Neben punktuellen Kräuterwanderungen und Workshops wird es ein fixes, monatliches Treffen in Amstetten geben – den FNL-Kräutertreff.

Ältester Kräuterverein

FNL – das steht für den Verein „Freunde naturgemäßer Lebensweise“. „Dabei handelt es sich um Österreichs ältesten Kräuterverein, der sich seit über 30 Jahren für den Erhalt unserer wunderbaren Natur- und Pflanzenwelt sowie die Weitergabe von Kräuterwissen einsetzt“, informiert Romana Weinhauser. Gemeinsam mit Silvia Zeillinger hat sie als ehrenamtliche Botschafterin mit September 2021 die FNL-Ortsleitung von Amstetten übernommen.

400 heimische Pflanzen und Kräuter

Beide Damen absolvierten bei der FNL-Kräuterakademie-Referentin Sigrid Hagen aus Klein-Greinsfurth den Volksheilkundlichen Kräuterkurs nach Ignaz Schlifni. „Im Rahmen dieser Ausbildung lernt man mehr als 400 heimische Pflanzen und Kräuter kennen und erfährt vieles über den traditionellen Gebrauch in der Volksheilkunde“, berichtet Weinhauser, die zum ersten FNL-Kräutertreff am Freitag, dem 8. Oktober einlädt: „Auf die Besucher wartet ein reger Informationsaustausch über unsere heimischen Kräuter und Pflanzen, deren Anwendungsgebiete, Verarbeitung und Zubereitung. Herzlich willkommen sind alle Interessierten, egal ob mit oder ohne Kräuter-Erfahrung!“

Kräuterwanderungen

Zudem bieten die beiden Kräuterfrauen auch Wanderungen zum Thema an. So findet am Freitag, dem 1. Oktober um 14 Uhr eine Kräuterwanderung beim Schloss Ulmerfeld und am Samstag, dem 16. Oktober um 9.30 Uhr eine Kräuterwanderung beim Themenweg Forstheide (Treffpunkt Grünschnitt/Teichweg) statt. „Die Wanderungen dauern etwa 90 bis 120 Minuten. Eine Anmeldung ist unter Tel. 0680/2102633 erforderlich“, lädt Weinhauser ein.

Wie alles begann

Wie die Mutter von drei Kindern zum Kräuterthema gekommen ist? „Vor etwa 15 Jahren – als ich in Karenz war – hat mich das Pflanzenthema begonnen zu interessieren. Ich habe mir viele Bücher gekauft, wollte möglichst viel aufschnappen – und war erstmal überfordert“, erinnert sich die Ulmerfelderin. Vor zweieinhalb Jahren entschloss sie sich für die FNL-Kräuterausbildung bei Sigrid Hagen: „Man wird ‚an der Hand genommen‘ und geht in die Wiese. Die Pflanzen lernt man dort kennen, wo sie wachsen und nicht auf einem Bild. Es hat mir persönlich eine große Freude bereitet, als ich die Pflanzen dann auch erkannte“, so Weinhauser.

„Wissen weitergeben“

Irgendwann habe Weinhauser gespürt, dass sie ihr Wissen weitergeben möchte. „Das ist ja auch der Zweck des FNL-Vereins. Ich möchte das Wissen um Kräuter niederschwellig verbreiten. Man kann mit Kräutern so viel machen – das ist faszinierend“, unterstreicht die Ulmerfelder Kräuterfrau.Weinhausers absolute Lieblingspflanze ist übrigens der Schwarze Holunder. „In der früheren Volksheilkunde hatte der Holler einen sehr hohen Stellenwert. Er galt als Schutzbaum und sollte in jedem Garten stehen. Es hieß: ‚Vorm Holler muss man den Hut ziehen.‘ Egal ob Blüten, Beeren, Rinde, Wurzeln, Blätter – jeder Teil des Holunders hat seine eigene Wirkung“, kommt Weinhauser ins Schwärmen.

Kräuter-Tipp bei Erkältung

Im Herbst steht wieder die Erkältungszeit vor der Tür. „Es gibt zwei Dinge, die mich und meine Familie über den Winter bringen“, erklärt Weinhauser. Um Erkältungen gut abzufangen beziehungsweise im Keim zu ersticken setzt die Kräuterexpertin einen Sirup aus roter Holunderbeere an und gießt diesen bei Bedarf heiß auf. „Ein weiteres, bewährtes Mittel gegen Erkältungen ist ein Hustensirup aus Spitzwegerich, Thymian und Salbei – das kann ich nur empfehlen“, betont Weinhauser.

Tochter begeistert

Ihre Leidenschaft für Kräuter hat die Ulmerfelderin übrigens auch schon an die Familie weitergegeben – vor allem an das jüngste Familienmitglied: „Meine fünfjährige Tochter ist mit Freude dabei, besonders bei der Pflanzenbestimmung – da geht einem das Herz auf“, so Weinhauser.