Amstettner Feuerwehrfrau: "Freuen uns über neue Mitglieder"
AMSTETTEN. Auch 2022 sucht die Freiwillige Feuerwehr Amstetten neue Gesichter. Aber wie schaut eine Mitarbeit aus? Tips befragte die Amstettner Feuerwehrfrau Nina Weissensteiner.
Tips: Seit wann interessieren Sie sich für die Feuerwehr und wie kam es, dass Sie Mitglied wurden?
Nina Weissensteiner: Ich war schon als Kind viel bei der Feuerwehr, da sich auch mein Vater und mein Bruder in der Feuerwehr aktiv engagieren und damals auch mein Großvater Mitglied war. Ich durfte somit von klein auf bei Übungen zusehen, mich von den Fahrzeugen faszinieren lassen und einen Einblick in die Kameradschaft bekommen. Es war daher schon immer mein Traum, später zur Feuerwehr zu gehen und in die Fußstapfen meiner Familie zu treten. Ich bin seit meinem 15. Geburtstag, seit November 2014, Mitglied der Aktivmannschaft. Meine Familie und ich sind in den verschiedensten Bereichen des Feuerwehrwesens engagiert und wir verbringen auch einen Großteil unserer Freizeit in der Feuerwehr – sie spielt eine sehr große Rolle in unserer Familie.
Tips: Was fasziniert Sie an der Arbeit bei der Feuerwehr besonders?
Nina Weissensteiner: Mich fasziniert vor allem die Bereitschaft von Menschen, sich für andere einzusetzen und ihnen in Not zu helfen. Da unsere Feuerwehr auf Freiwilligkeit beruht, passiert das natürlich ohne Gegenleistung und dennoch haben wir viele Mitglieder, die rund um die Uhr und ehrenamtlich anderen helfen.
Tips: In welchem Bereich sind Sie tätig?
Nina Weissensteiner: Ich leite seit Oktober 2019 die Kinderfeuerwehr Amstetten. Wir arbeiten mit acht- bis zehnjährigen Mädels und Burschen zusammen und geben ihnen einen spielerischen Einblick in die verschiedensten Bereiche der Feuerwehr wie etwa Atemschutz, Brandschutzerziehung, Erste Hilfe oder das richtige Löschen eines Brandes.
Tips: Welche Ausbildungen muss man abschließen, um bei einem Einsatz mitfahren zu dürfen?
Nina Weissensteiner: Man darf dem Aktivdienst ab dem 15. Lebensjahr beitreten und nach internen positiv abgeschlossenen Schulungen und Ausbildungen aktiv an Einsätzen teilnehmen. Durch unser Ausbildungsteam werden wir von Beginn an professionell geschult. In weiterer Folge kann man diverse Kurse oder Module besuchen, um sich fortzubilden.
Tips: Jetzt ein Themenwechsel: Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau: spielt das heute noch eine Rolle?
Nina Weissensteiner: Generell haben Mädels und Frauen in männerdominierten Berufen oder Hobbys oft mit Vorurteilen zu kämpfen, was aber zum Glück immer mehr zurückgeht. In unserer Feuerwehr sehe ich aber keine Schwierigkeiten – im Gegenteil. Wir Frauen und Männer werden gleich behandelt und man unterstützt sich auch gegenseitig bei Ausbildungen, Übungen und Einsätzen. Wir arbeiten also alle in einem Team und darauf bin ich sehr stolz. Da ich schon als Kind viel bei der Feuerwehr war und schon vor meiner aktiven Zeit mit vielen Kameradinnen und Kameraden befreundet war, wurde ich sehr gut aufgenommen. Und weil bei uns Kameradschaft ohnehin großgeschrieben wird und wir uns immer über neue Mitglieder freuen, werden auch Neulinge – egal welchen Geschlechtes – bestens empfangen.
Tips: Wie viele Kolleginnen haben Sie bei der Feuerwehr Amstetten?
Nina Weissensteiner: Wir verzeichnen sieben aktive Feuerwehrfrauen, wobei es bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr auch einige engagierte Mädels gibt.
Tips: Zurück zu den Einsätzen: welche waren für Sie in der Vergangenheit besonders fordernd?
Nina Weissensteiner: Ich persönlich finde es besonders fordernd, wenn man stundenlang bei strömendem Regen oder Eiseskälte Einsätze bewältigt, etwa bei Hochwasser, oder bei Bergungen im Winter. Da freut man sich dann doch auch wieder aufs Einrücken.
Tips: Was bedeutet es für Sie, Mitglied bei der FF Amstetten zu sein?
Nina Weissensteiner: Mitglied bei der Feuerwehr Amstetten zu sein, bedeutet für mich, ein sinnvolles und tolles Hobby zu haben, bei dem man anderen Menschen helfen kann, wo Zusammenhalt und Kameradschaft großgeschrieben wird und der Spaß nie zu kurz kommt. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, einmal bei einer Übung vorbeizukommen und reinzuschnuppern. Es gibt vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter ein tolles Angebot, um einen Einblick in das Feuerwehrwesen im Allgemeinen zu erhalten und die Aufgaben sowie die beteiligten Menschen dahinter kennenzulernen.
Tips: Wie sehen Sie Ihre Zukunft bei der Freiwilligen Feuerwehr Amstetten?
Nina Weissensteiner: Für meine Zukunft in der Feuerwehr wünsche ich mir, weiterhin die Kinderfeuerwehr zu leiten und dort neue Gesichter begrüßen zu dürfen sowie ein Teil der Aktivmannschaft zu bleiben und mit meinen Kameradinnen und Kameraden Menschen in Not helfen zu können.
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