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Tips-Portrait: 16-jährige Ferschnitzer Fußballerin spielt in der 1. Bundesliga

Michaela Aichinger, 21.09.2022 19:57

FERSCHNITZ. Mit 16 Jahren ist Elena Grünberger eine der jüngsten Fußballspielerinnen in der 1. Bundesliga. Tips stattete der Ferschnitzerin einen Besuch ab.

Tips besuchte Elena Grünberger in ihrem Elternhaus in Ferschnitz. (Foto: mai)
photo_library Tips besuchte Elena Grünberger in ihrem Elternhaus in Ferschnitz. (Foto: mai)

Tips: Elena, wie bist du eigentlich zum Fußball gekommen? Wie schaut dein fußballerischer Weg bis heute aus?

Elena Grünberger: Fußball war bei uns in der Familie schon immer wichtig. Mein Vater und auch mein zwei Jahre älterer Bruder haben selber gespielt und ich war immer mit dabei. Auch bei Familienfeiern habe ich mit meinen vielen Cousins sehr gerne gekickt. Ich habe schon im Alter von drei Jahren mit Fußball begonnen. Mit vier bis fünf Jahren habe ich schon am Vereinstraining sowie an Kinderturnieren teilgenommen. Danach kam ich auch zur Jugendhauptgruppe West, mit der ich zweimal Meister wurde. Bis vor vier Jahren spielte ich beim USV Ferschnitz in der Jugend. Nach einer Sichtung für die NÖ Landesauswahl kam ich ins Landesverbandsausbildungszentrum (LAZ) Wieselburg. Zum Teil spielte ich noch beim USV Ferschnitz, bis ich vor etwa dreieinhalb Jahren zum SC Melk wechselte. Das bedeutete eine sportliche Weiterentwicklung zur Landesliga. Nach der letzten Schulstufe wollte ich eine Fußball-Akademie besuchen und habe mich letztendlich für den Standort Linz, die Frauenfußball-Akademie Oberösterreich, entschieden. Die Akademie kooperiert mit dem BORG, Training und Unterricht sind perfekt aufeinander abgestimmt. Ich trainiere jeden Tag – bis auf Mittwoch. Letztes Jahr im Sommer kam ich dann zur Union Kleinmünchen/FC Blau-Weiß Linz.

Tips: Was haben deine Freunde zu deinem Werdegang gesagt?

Grünberger: Sie hätten nie gedacht, dass ich so weit komme. Sie unterstützen mich und sind stolz auf mich. Viele von ihnen spielen selbst Fußball. Zu anderen Freunden habe ich zeitbedingt weniger Kontakt. Tips: Wie fühlt es sich für dich an, in der 1. Bundesliga zu spielen? Bist du mit 16 Jahren eigentlich eine der jüngsten Spielerinnen der Union Kleinmünchen? Grünberger: Es ist richtig cool, mit der Union Kleinmünchen in der 1. Bundesliga zu spielen. Letztes Jahr haben wir den Meistertitel in der 2. Bundesliga geholt und sind dann aufgestiegen – wir haben uns richtig gefreut! Ich zähle mit zwei weiteren Mädchen zu den jüngsten Spielerinnen in der Bundesligamannschaft der Union Kleinmünchen.

Tips: In welchen Bewerben spielst du aktuell? An welcher Position?

Grünberger: In der Planet Pure Frauen Bundesliga und beim Sportland NÖ Frauencup. Ich werde vielseitig eingesetzt: an der Sechser-Position, an der Zehner-Position und auch am Flügel. [Anm.d.Red.: Den Sechser findet man im defensiven Mittelfeld, er spielt zentral vor der Abwehr; der Zehner agiert im zentralen Bereich hinter den Angreifern; als Flügelspieler werden die Spielpositionen rechts oder links außen in der Formation bezeichnet.“ Beim Cupspiel gegen die 1. Bundesligamannschaft aus dem Burgenland stand ich sogar schon als Torfrau am Platz.

Tips: Wie viele Tore hast du schon für die Union Kleinmünchen erzielt?

Grünberger: Zehn Tore insgesamt, mein erstes Tor in der 1. Bundesliga am letzten Wochenende beim Heimspiel gegen Altenmarkt. An mein erstes Tor in der 2. Bundesliga erinnere ich mich gerne, dass war gleich beim ersten Spiel.

Tips: Was war bisher dein größter fußballerischer Erfolg?

Grünberger: 2017/18 Meister in der Bundesländer NW-Meisterschaft U14 Frauen sowie als wir Meister in der 2. Bundesliga wurden und dann aufgestiegen sind.

Tips: Frauenfußball hat ja lange Zeit ein ziemliches Schattendasein geführt beziehungsweise wurde nicht ernst genommen. Das hat sich mittlerweile gebessert. Wie siehst du das? In welchen Bereichen sind Fußballerinnen und deren Vereine im Vergleich zu Fußballern noch spürbar benachteiligt?

Grünberger: Durch die Fußballeuropameisterschaft der Frauen im Sommer und die Live-Übertragungen im ORF hat sich wirklich viel getan. Die Zuschauer haben bemerkt, wie spannend Frauenfußball ist. Grundsätzlich wird Frauenfußball aber leider noch sehr klein gehalten, doch das bessert sich. In Sachen Infrastruktur ist aber noch viel zu tun. Hier hinkt der Frauenfußball weit hinterher – und das sogar in der Bundesliga, wo beispielsweise nicht immer in Stadien gespielt werden kann, sondern auf einfache Fußballplätze ausgewichen werden muss. Auch finanziell ist Männerfußball ganz anders aufgestellt als Frauenfußball. Es gibt also sehr viel Luft nach oben.

Tips: Wie kann man deiner Meinung nach mehr Mädchen zum Fußballsport bringen? Wo muss man hier ansetzen und was muss man mitbringen, wenn man es im Fußball bis in die 1. Bundesliga schaffen möchte?

Grünberger: Man sollte den Mädchen früh und auf spielerische Art und Weise zeigen, was Fußball ist und ihnen auch vermitteln, dass nicht nur Burschen Fußball spielen können. Wenn sie dann Spaß daran haben, ist es wichtig, sie weiter zu unterstützen. Auch Trainingscamps nur für Mädchen wären wichtig. Wenn man im Fußball mehr erreichen möchte, ist auf jeden Fall Ehrgeiz das Wichtigste. Und auch die richtige Einstellung: Es muss einem bewusst sein, dass man auf viel Freizeit und auf viele Treffen mit Freunden verzichten sowie sich seine Zeit gut einteilen muss. Und auch mental ist der Leistungssport eine Herausforderung. Man muss viel an sich arbeiten. Außerdem muss man teamfähig sein, zugleich aber auch ein bisschen eigensinnig und bereit sein sich „reinzuackern“.

Tips: Wie geht es für dich in Zukunft weiter? Welche Pläne und Ziele verfolgst du im Fußball? Und wie sieht dein Plan B aus?

Grünberger: Momentan ist es für mich einmal wichtig, die Frauenfußball-Akademie (FFA) erfolgreich abzuschließen. Ich habe noch drei Jahre. Derzeit bin ich auch im Kapitänsteam der FFA. Währenddessen möchte ich bei der Union Kleinmünchen/FC Blau-Weiß Linz bleiben. Danach ist mein Ziel, ins Ausland zu qualifizierten Vereinen in Deutschland, Spanien oder England zu gehen. Ein Ziel ist natürlich auch, in das U17, U19 und später eventuell sogar in das Frauen Nationalteam zu kommen. Und zum Plan B: Den musst du immer haben. Ich möchte nach der Schule eventuell parallel zum Profifußball Ernährungs- oder Sportwissenschaften studieren. Ich könnte mir auch vorstellen, später einmal Frauen Fußball-Teams zu betreuen.

Word-Rap mit Fußballerin Elena Grünberger

Glück ist, wenn du das tun kannst, was dir Spaß macht und du nicht eingeschränkt bist.

Was mich nervt: wenn ich ein schlechtes Training habe.

Worauf ich nie verzichten möchte: auf den freien Tag am Mittwoch.

Wenn ich nicht Fußball spiele, dann treffe ich mich mit Freunden. Ich male auch gerne.

Mein Fußball-Idol ist Sarah Zadrazil. Sie spielt in der Position, in der ich auch spiele. Ich mag auch Phil Foden von Manchester City.

Mein Lebensmotto: Wenn du willst, kannst du alles schaffen!


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