
AMSTETTEN. Die langjährige Grün-Politikerin Ulrike Lunacek liest bei Thalia Amstetten aus ihrem jüngsten Buch „Zwei Grüne Leben“. Für die Moderation der Veranstaltung zeichnet Buchhändlerin Doris Schweiger verantwortlich.
Die Wirtschaftswunderjahre waren geprägt vom Glauben an endloses Wachstum – auch und gerade in der Landwirtschaft. Heinrich Lunacek arbeitet sich ab den 1950er Jahren vom Praktikanten und Direktor in Molkereien – von 1961-1966 in Amstetten – bis zum Generaldirektor der ÖRWZ (heute RWA, Raiffeisen Ware Austria) hoch. Seine Tochter Ulrike indes reist als junge Erwachsene durch Südamerika, taucht Ende der 1970er Jahre in die (entwicklungs-)politisch-feministische Aktivist:innenszene ein – und gerät mehr als einmal mit ihrem konservativ eingestellten Vater aneinander.
Kindheit in Amstetten
Ulrike Lunacek erinnert sich: an ihren Vater, dessen Antrieb es war, „nie wieder hungern zu müssen“, an die Zeit mit den anderen „Milchkindern“, die „schönsten Jahre ihrer Kindheit in Amstetten“, das alle-paar-Jahre-Umziehen, an ihre Mutter Elisabeth, die ihrem Vater den Rücken freihielt. Sie zeichnet ein einfühlsames, detailreiches Porträt ihres Vaters, spricht mit vielen Zeitzeugen und Wegbegleitern und lässt so die Entwicklungen in der Agrar- und Landwirtschaft der Nachkriegszeit genauso Revue passieren wie ihren eigenen Weg, der sie 1995 zu den Grünen und in die Partei- und Parlamentspolitik führte. Nicht zuletzt geht Ulrike Lunacek auch der Frage nach, welche Positionen ihr Vater wohl heute angesichts der vielfältigen Krisen der Gegenwart vertreten würde.
Donnerstag, 16. 2., 18.30 Uhr
Thalia Amstetten, Hauptplatz 28
Eintritt frei