Amstettner Hypo Noe Berater vereitelt Betrugsversuch
AMSTETTEN. Dank der Aufmerksamkeit eines Kundenberaters der Hypo Noe Filiale in Amstetten konnte ein dreister Überweisungsbetrug und ein Schaden von 10.000 Euro für eine Kundin verhindert werden.
Beinahe hätten Betrüger eine Kundin der Amstettner Hypo Noe Filiale um 10.000 Euro erleichtert. Wäre da nicht der aufmerksame Kundenberater Norbert Aichberger gewesen, der durch umsichtiges Handeln die Kundin vor einem großen finanziellen Schaden bewahren konnte.
Außereuropäische Überweisung
Ihn erreichte ein E-Mail der Kundin mit der banalen Anfrage, wie eine Überweisung ins außereuropäische Ausland am besten durchgeführt werden könne. Mit der vollkommen korrekten Antwort Aichbergers, dies entweder über das E-Banking-Portal der Bank selbst oder persönlich am Schalter durchzuführen, begann ein harmloses Geplänkel per E-Mail, bei dem der Berater jedoch hellhörig wurde. „Die Kundin gab an, eine elektronische Überweisung nicht durchführen zu können. Zum Schalter könne sie auch nicht kommen, da sie krank sei und im Bett liege“, beschreibt Aichberger die ersten Ausflüchte der vermeintlichen Kundin. Da letztlich auf die Dringlichkeit der Überweisung gepocht wurde – eine offizielle Rechnung über einen sehr hohen vierstelligen Betrag sollte diese untermauern –, versuchte der Berater, mit der Kundin telefonisch Kontakt aufzunehmen, um die Sachlage genauer abzuklären. Die Kundin war telefonisch nicht erreichbar, übermittelte per E-Mail jedoch ergänzend zur Rechnung eine von ihr unterfertigte Auftragsbestätigung.
Kopierte Unterschrift erkannt
Hier fielen Aichberger mehrere Unstimmigkeiten auf: Zum einen enthielt der Briefkopf der Kundin eine unbekannte Wohnadresse, zum anderen entstand der Eindruck, die Unterschrift sei auf die Auftragsbestätigung kopiert worden. „Da die Kundin telefonisch nicht erreichbar war, teilte ich ihr per E-Mail mit, die Überweisung so nicht durchführen zu können“, schildert Aichberger seine Reaktion und ergänzt: „Ich bat sie um dringenden Rückruf.“ Zeitnah meldete sich die Kundin – wieder per E-Mail – und unterstrich die Dringlichkeit der Überweisung, jedoch unterfertigte sie das E-Mail diesmal mit einem anderen Namen.
Verdacht auf Betrug
Nun schien der Betrugsverdacht naheliegend. Die echte Kundin nahm schließlich doch telefonisch mit der Bank Kontakt auf und gab an, nichts von der Überweisung zu wissen. In einem persönlichen Termin am folgenden Tag wurde ihr der E-Mail-Verkehr gezeigt, die Kundin erkannte, dass Briefkopf und Unterschrift auf der übermittelten Auftragsbestätigung vermutlich von Bewerbungsunterlagen stammten, die sie ursprünglich per E-Mail verschickt hatte. Ausgehend von einer vorgeblichen Microsoft-E-Mail, in der um Überprüfung von Zugangsdaten mittels Microsoft-Konto gebeten wurde, bekamen die Hacker Zugriff auf die Mailbox der Kundin, durchforsteten den gesamten E-Mail-Account auf verwertbare Informationen und leiteten in weiterer Folge den Account um. Die Kundin bekam so keine E-Mails mehr, die Kriminellen jedoch die Kontaktdaten des Bankberaters sowie persönliche Dokumente mit der Unterschrift der Kundin – beides wurde für den geschilderten versuchten Betrug verwendet. Nur durch die Aufmerksamkeit des Kundenberaters konnte daher ein Schaden von fast 10.000 Euro abgewendet werden.
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