
MELK/AMSTETTEN. Amnesty International Amstetten feierte Menschenrechtsgottesdienst mit Kaplan Franz Sieder im Stift Melk. Zentrales Anliegen dieses Gottesdienstes war, auf die Diskriminierung und die Unterdrückung von Frauen hinzuweisen. Kaplan Sieder sprach sich klar für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen aus.
„In die Erklärung der Menschenrechte ist viel christliches Gedankengut eingeflossen“, betonte der ehemalige Betriebsseelsorger Kaplan Franz Sieder beim Menschenrechtsgottesdienst im Stift Melk: „Einer der wichtigsten Artikel der Charta der Menschenrechte heißt, dass jeder Mensch gleich ist an Rechten und Würde. Dass diese Gleichheit der Menschen in der heutigen Realität noch nicht verwirklicht ist, das erleben wir auch in unserem alltäglichen Leben.“
Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen
Zentrales Anliegen dieses Gottesdienstes war auf die Diskriminierung und die Unterdrückung der Frauen hinzuweisen. „Auch bei uns sind Frauen benachteiligt, zum Beispiel in der Arbeitswelt, wo in manchen Branchen fast nur Frauen tätig sind, weil um diese geringen Löhne Männer nicht arbeiten“, so Sieder.
Für Weihe von Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen
Kaplan Franz Sieder sprach sich klar für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen aus. Die Gleichberechtigung der Frauen sei in der Intention von Jesus.
„Bei aller Unterdrückung der Frau müssen wir aber schon sagen, dass es in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche schon auch einen Befreiungsprozess der Frauen gegeben hat. Dieser Befreiungsprozess der Frauen ist aber noch nicht abgeschlossen und deshalb müssen wir uns einsetzen, dass die Frauen die gleichen Rechte und die gleiche Würde haben wie die Männer“, meinte Kaplan Sieder.
„Mitkämpfen im Befreiungsprozess der Frau“
„Es ist zu wenig, wenn wir nur respektvoll und auf gleicher Augenhöhe persönlich mit den Frauen umgehen. Wir sollen auch mit unseren Möglichkeiten mitkämpfen im Befreiungsprozess der Frau“, forderte Kaplan Sieder in seiner Predigt und zitierte Papst Franziskus: „Wo die Menschenrechte für alle uneingeschränkt anerkannt werden, können Frauen (…) ihren unersetzlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten und zu den wichtigsten Verbündeten des Friedens werden.“
Der Gottesdienst im Stift Melk wurde von Amnesty International Amstetten organisiert und von Pax Christi Wien unterstützt.