Wolf im Siedlungsgebiet von Weistrach gesichtet
WEISTRACH. Im unmittelbar an ihr Wohnhaus angrenzenden Wäldchen führten die beiden Weistracher Christian R. und sein Schwiegervater Holzarbeiten durch, als sie rund 30 Meter von ihnen entfernt einen Wolf sichteten.
„Ich bin grundsätzlich kein ängstlicher Mensch“, erzählt der 42-Jährige, „aber da staunt man schon und kann es im ersten Moment gar nicht glauben.“ Der Schwiegervater verscheuchte schließlich mittels Geräuschen und Klatschen das gar nicht scheue Tier. Unaufgeregt spazierte dieses in den Wald zurück. Auf die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat, antwortet Christian R. glaubhaft: „Also ich kann sehr wohl einen Hund von einem Wolf unterscheiden. Zum Glück hat ihn mein Schwiegervater auch gesehen.“
Zwei weitere Sichtungen
Darüber hinaus gab es im Gemeindegebiet Weistrach, laut Christian R., zwei weitere Sichtungen. „Dazu weiß ich noch nichts Genaues, aber dem gehe ich aus eigenen Interesse nach!“ Der Weistracher informierte ordnungsgemäß die Bezirkshauptmannschaft und setzte sich auch mit FPÖ-NÖ-Landtagsabgeordneten und NÖ Landwirtschaftssprecher Alexander Schnabel in Verbindung, der einen Lokalaugenschein vornahm. Schnabel sieht es als bedenkliche Entwicklung für Bevölkerung und Landwirtschaft, wenn Wölfe zunehmend die Scheu vor Menschen verlieren und am helllichten Tag auftreten. Für ihn gibt es daher nur eine Lösung: das Bejagen des Wolfes.
Bezirksjägermeister: „Haben im Bezirk Amstetten kein Problem mit dem Wolf“
An Bezirksjägermeister Johann Wagner wurde die mögliche Wolfssichtung in Weistrach nicht persönlich herangetragen: „Ich habe davon selbst aus den Medien erfahren und mich dann bei der Bezirkshauptmannschaft Amstetten erkundigt. Auch dort gab es keine nähere Information, ob es sich tatsächlich um eine Wolfssichtung gehandelt habe“, so Wagner.
Weitere Vorfälle oder Sichtungen seien dem Bezirksjägermeister jedenfalls nicht bekannt, auch aus umliegenden Gebieten habe er diesbezüglich nichts gehört. Einen Grund zur Beunruhigung beziehungsweise Handlungsbedarf sieht Johann Wagner nicht: „Wir haben im Bezirk Amstetten in Wahrheit kein Problem mit dem Wolf. Es gab in den vergangenen Jahren einen Wolfsriss in Zeillern und ein bis zweimal ist ein Wolf durchgezogen, das war alles.“
Falls es zukünftig tatsächlich Probleme geben sollte, gebe es ja Möglichkeiten, die vom Land Niederösterreich auch abgesegnet wurden: „Sie reichen von der Vergrämung des Wolfes durch Klatschen oder Zurufen bis hin zum Abschuss. In der Regel verschwindet ein Wolf jedoch schon nach der Vergrämung, da er ja die Nähe zum Menschen normalerweise scheut“, erklärt Wagner.
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