AMSTETTEN. Auf Einladung von EZA Fairer Handel war Tyrell Fernando, Geschäftsführer der Organisation „Podie“ im Weltladen zu Gast.
Fernando informierte über die Arbeit mit Kleinbauernfamilien in Sri Lanka sowie was es bedeutet, Gewürze organisch-biologisch anzubauen und trotz aller Krisen fair zu vermarkten.
Der Kunst des Würzens begegnet man in Sri Lanka auf Schritt und Tritt. Der Variantenreichtum in den Kochtöpfen wurzelt auf kleinen Parzellen und in tropischen Gärten. Hier wächst abgesehen von Früchten und Tee eine große Vielfalt an Gewürzen in Mischanbau.
3.000 „Podie“-Produzenten
Pfeffer, Zimt, Ingwer, Muskat, Nelken und all die anderen Pflanzen bilden ein stabiles Ökosystem und die Lebensgrundlage für die etwa 3.000 Produzenten von „Podie“, der People´s Organization for Development Import & Export. Sie bauen ihre Produkte organisch-biologisch an und vermarkten diese über „Podie“ an den Fairen Handel.
Die EZA Fairer Handel bezieht die Gewürze von „Podie“ seit 1983. „Podie“ entstand Mitte der 1970er Jahre zur Unterstützung von an den gesellschaftlichen Rand gedrängten Kleinproduzenten in Sri Lanka, insbesondere im Bereich des Gewürzanbaus. Die meisten Produzenten leben nicht vom Gewürzanbau allein, sondern kultivieren Reis, Gemüse, Früchte, Tee und andere Produkte. Auf diese Weise dienen rund 40 Prozent des verfügbaren Landes der Eigenversorgung und Produktion für den lokalen Markt.
Der Faire Handel bildet das Fundament für die Arbeit von „Podie“. Seither konnte viel erreicht werden: Anfang der 2.000er-Jahre erfolgte die Umstellung auf organisch-biologischen Anbau. Heute haben alle Produkte von „Podie“ Bio-Qualität. „Podie“ ist in sieben von neun Provinzen des Landes aktiv.
Aufgrund jahrelanger Schulungen und Unterstützung der Produzenten hat sich ihr Wissen in den Bereichen Anbau und Verarbeitung erweitert und die Ausstattung zur Erstverarbeitung ihrer Produkte verbessert. Auch die zentrale Verarbeitungs- und Verpackungseinheit von „Podie“ in Negombo wurde über die Jahre modernisiert.
Herausforderungen
Die vergangenen Jahre haben „Podie“ vor Herausforderungen gestellt. Sri Lanka ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Fehlende Divisen und ein quasi bankrotter Staat haben Anfang 2022 zu einem Importstopp geführt. Die Folgen: eine massive Energiekrise, hohe Inflation und Güter-Knappheit. Der Klimawandel und die neue EU-Bioverordnung sind ebenfalls neue Herausforderungen, denen sich die Organisation zu stellen hat.
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