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Dialogwoche Alkohol: Weniger Alkohol, mehr vom Leben

Michaela Aichinger, 08.05.2025 13:03

MAUER. Alkoholabhängigkeit und präventive Maßnahmen standen im Zentrum der Österreichischen Dialogwoche Alkohol. Primar Christian Korbel, Ärztlicher Direktor des Landesklinikums Mauer, und der für die Kliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) unterstrichen die Bedeutung früher Aufklärung und professioneller Behandlung.

Landesrat Ludwig Schleritzko (l.) und Primar Christian Korbel, Ärztlicher Direktor und Leiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen am Landesklinikum Mauer (Foto: Robert Herbst)

Die Österreichische Dialogwoche Alkohol ist eine Initiative, die darauf abzielt, das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu schärfen und die Öffentlichkeit für die Bedeutung frühzeitiger Aufklärung und gezielter Präventionsmaßnahmen zu sensibilisieren.

In dieser Woche finden zahlreiche Veranstaltungen, Aufklärungskampagnen und Gespräche statt, die das Thema Alkoholabhängigkeit und Prävention in den Fokus rücken.

Im Mittelpunkt eines Pressegespräches am Landesklinikum Mauer standen heuer die Bedeutung der Prävention sowie die umfangreichen therapeutischen Angebote am Standort.

Der Ärztliche Direktor und Leiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, Primar Christian Korbel, sowie Landesrat Ludwig Schleritzko informierten über die aktuellen Entwicklungen in der Behandlung von Alkoholabhängigkeit und den dringenden Bedarf an Aufklärung und Prävention.

65.000 Niederösterreicher alkoholabhängig

„Rund 15 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher trinken Alkohol in einem problematischen Ausmaß. Das sind rund eine Million Menschen, die gefährdet sind. In Niederösterreich sind rund 65.000 von einer Alkoholabhängigkeit betroffen. Wir müssen uns als Gesellschaft stärker mit den Risiken des Alkoholkonsums auseinandersetzen und frühzeitig Präventionsmaßnahmen ergreifen, um langfristige gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen zu vermeiden“, erklärte Landesrat Schleritzko und meinte weiter: „Die Dialogwoche Alkohol ist eine wichtige Gelegenheit, um das Bewusstsein für diese Herausforderung zu schärfen und Lösungen anzubieten.“

„Prävention wirkt!“

Primar Christian Korbel betonte die Rolle der Prävention in der Bekämpfung der Alkoholabhängigkeit: „Prävention wirkt! Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol beginnt mit frühzeitiger Aufklärung und der Bereitstellung von Informationen, die Menschen helfen, ihr Verhalten zu reflektieren. Unser Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten nicht nur eine erstklassige Therapie anzubieten, sondern auch den gesellschaftlichen Fokus auf die Prävention zu legen. Nur so können wir den Teufelskreis von Sucht und Abhängigkeit durchbrechen und nachhaltige Veränderungen erzielen.“

Vielfältige Behandlungen

Im Rahmen des Pressegesprächs wurden auch die speziellen Angebote des Landesklinikums Mauer vorgestellt. Die Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen bietet eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene. Neben der stationären Alkoholentwöhnung und dem stationären Entzug von Drogen umfasst das Angebot auch eine Tagesklinik, die zuletzt 2024 um weitere sechs Plätze ergänzt wurde. Somit stehen mittlerweile zwölf tagesklinische Plätze zur Verfügung.

Im letzten Jahr 2024 gab es 538 Personen, die aufgrund einer Alkoholkonsumstörung das Klinikum in Mauer aufgesucht haben. Davon wurden rund 200 Patienten stationär für den Alkoholentzug aufgenommen und behandelt.

„Höchster fachlicher Standard“

„Unsere Arbeit ist darauf ausgerichtet, den Menschen, die mit Alkoholabhängigkeit kämpfen, umfassende und moderne Behandlung auf höchstem fachlichem Standard anzubieten. Wir setzen auf einen integrativen Ansatz, der sowohl medizinische als auch psychologische Unterstützung umfasst“, so Korbel.

Vor allem ein maßvoller Konsum und ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol seien entscheidend. Die „2er Regel“ nach Korbel gibt dafür einen Rahmen (siehe Infobox).

Mit der Aufmerksamkeit während der Dialogwoche möchte das Landesklinikum dazu beitragen, das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu fördern und Betroffenen die Unterstützung durch professionelle Behandlungsmöglichkeiten zu bieten.

Die „2er Regel“ nach Primar Christian Korbel
2 Tage in der Woche kein Alkohol
2 Wochen im halben Jahr kein Alkohol
2 Monate im Jahr kein Alkohol
maximal 2 alkoholische Drinks am Tag
mindestens 2 Personen beim Alkoholkonsum (gemeinsam statt einsam)
Die „Harmlosigkeitsgrenze“ im Bezug auf Alkoholkonsum, unterhalb derer der Konsum bei gesunden Menschen als risikoarm gilt, liegt bei 16 Gramm Reinalkohol pro Tag für Frauen und 24 Gramm Reinalkohol pro Tag für Männer. Ein österreichisches Standardglas fasst 20 Gramm Alkohol (entspricht einem Krügerl Bier).
Die Gefährdung steigt ab 40 Gramm Reinalkohol/Tag (Frauen) beziehungsweise ab 60 Gramm Reinalkohol/Tag (Männer) an.
Quelle: Weltgesundheitsorganisation

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