Achtsamer Umgang mit Desinfektionsmitteln
Mostviertel. Verstärkte Hygienemaßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Prävention von Coronavirus-Infektionen. Dazu gehört neben gründlichem Händewaschen auch der vermehrte Gebrauch von Desinfektionsmitteln. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) rät zu achtsamem Umgang und sorgsamer Verwahrung von Desinfektionsmitteln.
Chemische Mittel zur Desinfektion haben auch in privaten Haushalten Einzug gehalten. Oft liegen sie in Form von Handdesinfektionsmitteln in Handtasche, Auto, Badezimmer oder Kinderwagen griffbereit – und sind damit auch für Kinder leicht zugänglich.
Vergiftungen
Eine deutlich gestiegene Zahl von Anfragen zum Thema ging im aktuellen Jahr in der Vergiftungsinformationszentrale ein. Von Jänner bis August 2020 wurden rund 285 Anfragen zu Hand- und Flächendesinfektionsmitteln registriert. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle erfolgte der Kontakt mit der Substanz unbeabsichtigt (93 Prozent) und im privaten Wohnbereich (80 Prozent). 48 Prozent der Betroffenen waren Kinder.
Gefahr für Kinder
„Mit Desinfektionsmitteln hat in vielen Haushalten nicht nur eine neue Substanz Einzug gehalten, die Menschen und vor allem die Kinder haben auch mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. In Kombination mit kindlicher Neugier kann es hier schnell zu gefährlichen Situationen kommen“, so Othmar Thann, Direktor des KFV.
Vorsicht auch bei Backofen-Reinigern
„Zu den gefährlichen Produkten für Kinder zählen im Haushalt frei zugängliche Medikamente und ätzende Reinigungsmittel, wie etwa manche Backofenreiniger. Aber auch Desinfektionsmittel gehören natürlich kindersicher aufbewahrt“, betont Dieter Genser, Leiter der Vergiftungsinformationszentrale. In Österreich werden rund 800 Kinder unter 15 Jahren nach einem Vergiftungsunfall stationär im Krankenhaus behandelt. 46 Prozent davon sind Kleinkinder unter fünf Jahren.
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