Landtagswahl 2018 - Fast alle mit dem Ergebnis zufrieden
AMSTETTEN. Mit dem Ausgang der Wahl haben fast alle ihre Freude: Die ÖVP behält die absolute Mehrheit, SPÖ und FPÖ haben zugelegt, die Grünen bleiben im Landtag und die NEOS schafften den Einzug.Selten, dass der Ausgang einer Wahl so vielen Freude bereitet wie die NÖ-Landtagswahl 2018.
So etwa Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin in St. Valentin und SPÖ-Spitzenkandidatin des Bezirkes Amstetten.
Kerstin Suchan-Mayr – SPÖ
Sie wird in den Landtag einziehen. „Wir haben eines unserer Wahlziele erreicht“, erklärt Suchan-Mayr, „wir haben Stimmen dazugewonnen. Das zweite Ziel, die absolute Mehrheit der ÖVP zu überwinden, ist sich nicht ausgegangen. Jetzt wird sich zeigen, wie ernst es Mikl-Leitner mir ihrem Motto „miteinander“ meint. Suchan-Mayr bedankte sich am Wahlabend im Rahmen einer kleinen Feier bei ihrer Familie und ihrem Team, die ihr viel Rückenwind gegeben haben.Auch als Landtagsabgeordnete will sie genauso intensiv als Bürgermeisterin für St. Valentin arbeiten. „Ich habe das schon im Wahlkampf gezeigt. Da war ich bei allen wichtigen Veranstaltungen in St. Valentin. Es wird eine sehr intensive Zeit und ich freue mich schon darauf.“
Alexander Schnabel – FPÖ
Alexander Schnabel, FPÖ-Spitzenkandidat der FPÖ freut sich über den Stimmenzuwachs. „Wir hatten zwei Ziele: zum einen Stimmenzuwachs und zum anderen – aber das wäre schon ein Lotto-Sechser – eine Verdoppelung.“ Die Liederbuchaffäre – Schnabel nennt sie „Schmutzkübelkampagne der ÖVP – hat seiner Einschätzung nach die FPÖ sicher ein paar Stimmen gekostet. Aber wir haben einen guten Wahlkampf geführt und ich habe auch viel für mich dazugelernt.Dass die ÖVP stimmenstärkste Partei sein werde, war schon vor der Wahl klar. Spannender war die Frage, welche zwei von den fünf Spitzengereihten genug Vorzugsstimmen bekommen, um in den Landtag einziehen zu können.
Lukas Michlmayr – ÖVP
Der Haager Bürgermeister Lukas Michlmayr ging als einer der fünf ÖVP-Spitzenkandidaten ins Rennen. „Während des Wahlkampfes habe ich viel Unterstützung bekommen und es hat sich gezeigt, dass man vieles bewegen kann. Ich freue mich, dass ich Teil der Wahlbewegung sein durfte. Jetzt geht es darum, dass die nächsten fünf Jahre gut verlaufen. Denn in fünf Jahren werden die Karten neu gemischt.
Dominik Hörlezeder – Grüne
„Wir lagen deutlich über den Prognosen“, freut sich der Spitzenkandidat aus dem Wahlkreis Amstetten, Dominic Hörlezeder, über den Wahlausgang. „Wir hatten zwar Verluste, aber die waren nicht so groß, wie bei der Nationalratswahl. Der negative Spin kann mit diesem Wahlergebnis jetzt beendet werden und die Partei kann sich wieder stabilisieren“, bemerkt Hörlezeder. Aus seiner Sicht bestand eine große Konkurrenz auch mit den NEOS, die das Themenfeld der „Kontrolle“ und ein ähnliches Zielpublikum wie die Grünen angesprochen haben. Es war für die Motivation aus seiner Sicht deshalb wichtig, dass sich die Grünen vor die NEOS platzieren konnten. „Nachdem wir jetzt gefeiert haben, steht die Arbeit in der Gemeinde wieder im Focus“, und verweist damit auf die Gemeinderatswahlen 2020.
Anton Kasser – ÖVP
„Das Ergebnis ist sensationell“ freut sich Anton Kasser über das Ergebnis der ÖVP. Als Bürgermeister konnte er in seiner Heimatgemeinde Allhartsberg 72 Prozent auf das Wahlkonto der ÖVP verbuchen. „Das ist das beste Ergebnis im gesamten Bezirk“, stellt Kasser stolz fest. „Dankbarkeit ist in der Politik keine Kategorie, aber ich vermute durchaus, dass dieses Ergebnis meine Arbeit widerspiegelt.“ Er sei immer in der Region aktiv und für die Bürger tätig. Darauf führt er dieses Ergebnis letztlich auch zurück. Seiner Einschätzung nach werden Michaela Hinterholzer und er selbst in den Landtag einziehen. Zum Zeitpunkt des Interviews gab es noch kein offizielles Ergebnis der Vorzugsstimmenwahl. Er ist auch überzeugt davon, dass zumindest in seinem Umfeld seine Arbeit und nicht die Show die Wahl gewonnen hat.
Michaela Hinterholzer war bis zum Redaktionsschluss nicht erreichbar.
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