Vorentwurfskonzept für Generalsanierung des Naturbads Amstetten vorgestellt
AMSTETTEN. In der Gemeinderatssitzung Ende Mai stand die Generalsanierung des Naturbads Amstetten auf der Tagesordnung. Dabei wurde ein Grundsatzbeschluss zur weiteren Verhandlung mit dem Land und Bund einstimmig angenommen.
Vizebürgermeister Dieter Funke (ÖVP) stellte ein Vorentwurfskonzept eines Grazer Architekturbüros vor. Das öffentliche Bad, das aus einem Hallenbad und einem Freibad besteht, wurde vor 20 Jahren umgebaut beziehungsweise neu errichtet. Die Sauna blieb vom Altbestand in Verwendung. Funke betonte, dass das Hallenbad zu 20 Prozent von Amstettnern, zu 50 Prozent von Bürgern aus dem Bezirk und zu 30 Prozent von Bürgern aus anderen Bezirken genutzt werde.
Bestehende Mängel erörtert
„Im April 2016 wurde die Einsetzung eines Baubeirats für die Generalsanierung des Naturbads im Gemeinderat beschlossen“, erklärte Funke. In diesem Baubeirat waren alle Parteien des Gemeinderats vertreten. In den Sitzungen des Baubeirats wurden vom Betreiber des Naturbads - den Amstettner Veranstaltungsbetrieben - den Planern und der Bauabteilung bestehende Mängel, notwendige Verbesserungen der Raum- und Ablauforganisation sowie einige andere Dinge erörtert.
Liste mit Mängeln verfasst
Die Missstände wurden vom Beirat auf einer Liste zusammengefasst. Die Baustatik des Naturbads ist von Korrosion angegriffen, die Raumwärme aufgrund der ungenügend beschatteten südseitigen Fensterfront zu hoch. Die Stahl-Glaskonstruktion des Bads ist mit hohen Instandhaltungskosten verbunden. Der Standort der Gastronomie liegt ungünstig. Die Nasszelle und die Umkleideräumlichkeiten entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Beckenauskleidung und der Boden sind sanierungsbedürftig. Der Kasseneingangsbereich liegt dezentral. Es gibt keine Verwaltungsräumlichkeiten vor Ort, zu wenig Lagermöglichkeiten und zu wenig Bahnen im Schwimmbereich. Der Saunabereich ist ebenfalls sanierungsbedürftig.
Abriss der Gebäudehülle
Das Vorentwurfskonzept wurde im Oktober 2018 vorgestellt. Es sieht vor, dass die derzeitige Beckenlandschaft inklusive Haustechnik bestehen bleibt. Die gesamte Gebäudehülle soll inklusive Garderobenbereich sowie Eingangs- und Saunabereich abgerissen werden. Das Untergeschoss soll nach der Generalsanierung zentrale Garderoben, Sanitärräumlichkeiten, Gruppenräume für Schulen und Technik- und Lagerräume enthalten. Das bestehende Familien-Erlebnisbecken und die beiden Bestandsbecken sollen erhalten bleiben. Letztere erhalten eine neue Oberfläche. Vorgesehen ist auch ein neuer abgetrennter Kinderbereich.
20,8 Millionen Euro Kosten
Im Obergeschoss sind Sozialräume, die Technik und Verwaltung sowie ein 900 Quadratmeter großer Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Tauchbecken und Ruheräumen geplant. Geplant ist auch ein zusätzliches Sportbecken mit 25 Meter Länge und sechs Bahnen. Der Eingangsbereich erhält eine Zentralkassa mit Zugang zur Zentralgarderobe und zum Gastrobereich. Das Entwurfskonzept sieht Kosten in Höhe von 20,8 Millionen Euro inklusive 400.000 Euro Abbruchkosten vor. Der einstimmig gefällte Beschluss des Gemeinderats ist nur ein Grundsatzbeschluss zur weiteren Verhandlung mit dem Land und Bund. Welche Varianten mit welchen Bauteilen umgesetzt werden sollen, muss nach Kenntnis der Förderhöhen nochmals dem Gemeinderat für eine endgültige Beschlussfassung unterbreitet werden.
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