Jugend Enquete Ostarrichi: Jugendliche diskutierten über Faschismus und Nationalismus

Norbert St. Mottas Tips Redaktion Norbert St. Mottas, 30.10.2020 12:42 Uhr

NEUHOFEN/YBBS. Bei der Jugend Enquete Ostarrichi 2020 sprachen herausragende Experten mit Jugendlichen über Faschismus und Nationalismus. Die Kulturvermittlerin Helga Steinacher berichtet darüber.

NEUHOFEN/YBBS. Der Referentenpool bei der Jugend Enquete Ostarrichi 2020 war hochkarätig besetzt. So kam der Politologe Reinhold Gärtner von der Universität Innsbruck zum zweiten Mal nach Neuhofen an der Ybbs ins Museum Ostarrichi, um sich wieder den Fragen der Jugendlichen zu stellen und gab beim Seminar für Pädagogen am Nachmittag interessante Inputs, wie man die Themen Faschismus und Nationalismus im Unterricht integrieren kann.

Aussteiger aus der Neonazi-Szene

Besonders aufmerksam verfolgten die Schüler die Ausführungen von Felix Benneckenstein, der 2011 aus der Neonazi-Szene ausgestiegen war und gemeinsam mit Exit Deutschland die Aussteigerhilfe Bayern gegründet hat. Benneckenstein war sehr erfreut über die Möglichkeit, endlich wieder im analogen Raum mit jungen Menschen zusammenzutreffen, um über die schwierige Zeit seines Ausstiegs zu erzählen und darüber, was ihn mit 14 Jahren bewogen hat, in dieser Szene zu landen, der er zehn Jahre lang angehört hat. Die interessierten Schüler stellten Fragen über Fragen und zeigten sich sichtlich betroffen und nachdenklich.

Wieviel Nation braucht der Mensch?

Mit Heinrich Ammerer von der Universität Salzburg beschäftigten sich die Jugendlichen dann eingehend mit der Fragestellung „Wieviel Nation braucht der Mensch?“. Dabei ging es auch um Fragen der eigenen Identität und zu welchen Gruppen man sich persönlich zugehörig empfindet. Seminar für PädagogenAmmerer war auch beim Seminar für Pädagogen, wo er verschiedene didaktische Übungen vorstellte und man die Möglichkeit hatte, einiges selbst auszuprobieren.

Lob vom Obmann des Museumsvereins

„Die Vortragenden sind heuer ein Wahnsinn!“, zeigte sich Peter Doersieb, Obmann des Museumsvereins und ÖVP-Gemeinderat, vom Inhalt und von der Qualität der Diskussionen begeistert und er dankte der Kulturvermittlerin Helga Steinacher für die hervorragende Organisation. Gemeinsam mit Katharina Eibensteiner, Mitarbeiterin vom Museumsbüro, und mit Unterstützung von Elisabeth Braun, die akribisch für alle COVID-19-Maßnahmen sorgten und kontrollierten, war es überhaupt möglich, die Jugend Enquete Ostarrichi erfolgreich und zur Zufriedenheit aller durchzuführen.

„Das Format Jugend Enquete hat mich total begeistert!“, so Wolfgang Gasser vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs, der auch für den „Lern Ort Ehemalige Synagoge St. Pölten“ zuständig ist, nach den vier intensiven Diskussionsrunden mit Schülern der HAK und BAFEP Amstetten. Ein großes Lob und Danke ging an das Engagement der Jugendlichen, die sich heuer auf das brisante Thema „Faschismus & Nationalismus“ eingelassen haben, viele Fragen stellten und sich auch noch in den Pausen darüber unterhielten.

Positives Feedback der Lehrer

Auch das Feedback der Lehrer zeugte von großer Zufriedenheit. „Wir kommen jedes Jahr zur Jugend Enquete, weil wir den Schülern diese tolle Möglichkeit einfach bieten möchten“, so Pirringer von der BAFEP Amstetten und eine Lehrerin einer Mittelschule, die am Seminar für Pä­dagogen teilnahm, sagte: „Das ist eines der besten Lehrerseminare.“

Dieses Feedback freut den Museumsverein und Helga Steinacher, die abschließend meinte: „Kulturvermittlung ist mit ihren Formaten sicht- und spürbar. Regionalmuseen wie das Museum Ostarrichi, die seit Jahren voll auf die Kulturvermittlung setzen, zeigen vor, wie es geht. Auch in Zeiten von Corona bleiben sie bedeutende Lern- und Begegnungsorte.“

 

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