Innovative Menschen und ihre Produkte vor den Vorhang
AMSTETTEN. In der Region Moststraße leben besonders innovative Menschen, die Tradition mit Neuem verbinden. Vier davon sind Michael Datzberger, Doris Farthofer, Toni Distelberger und Karin Metz, die ihre kulinarischen Produktinnovationen präsentierten.
Michaela Hinterholzer holte in ihrer Funktion als Obfrau der Tourismusregion Moststraße vier besonders innovative Menschen vor den Vorhang, die aufbauend auf Tradition kulinarische Innovationen schufen.
Erdäpfelbier „Kaspar“
Michael Datzberger ist ein besonders kreativer Craft-Bierbrauer, der in seiner Mostviertler Handwerksbrauerei Bierkanter schon mit mehreren neuen Bierideen auf sich aufmerksam machte. Seine neueste Kreation ist das Erdäpfelbier „Kaspar“, das in Zusammenarbeit mit dem Stift Seitenstetten entstanden ist. Zu Ehren des Abtes Kaspar, der vor 400 Jahren die ersten Erda¨pfel für das Stift Seitenstetten pflanzte, schuf Datzberger ein Bier, bei dem die Maische zu 25 Prozent aus Erdäpfeln besteht. Das Bier „Kaspar“ besticht durch einen schlanken Körper, an den sich die Erdäpfelnote besonders harmonisch anschmiegt.
Gekeimter Getreidereis
Die Destillerie Farthofer ist unter anderem für preisgekrönte Brände und den Mostello bekannt. Doris Farthofer berichtet, dass sie und ihr Mann Josef Farthofer eine eigene Mälzerei errichtet haben, die bei der Whiskyherstellung eingesetzt wird. Über das Mälzen kamen die beiden zum Experimentieren mit Getreide. Als Resultat dieser Experimente entstand der Urgetreidereis, der nach der GABA-Methode produziert wird. GABA steht für Gamma-Amino-Buttersäure. Dabei wird das Getreidekorn angekeimt und der Keimprozess genau zum richtigen Zeitpunkt gestoppt. Bei dieser Methode entstehen Enzyme, die den Getreidereis besonders bekömmlich machen. Der GABA-Getreidereis Nackthafer enthält zahlreiche Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
Non Essig
Gleich vier Non Essig-Kreationen präsentierte der Mostbaron Toni Distelberger. Non Essig deshalb, weil in Österreich Essig mindestens fünf Prozent Säure enthalten muss, um Essig genannt werden zu dürfen. Die Non Essige Distelbergers enthalten 2,5 Prozent Säure und haben damit mehr Platz für Geschmack. In Kooperation mit dem Hof Maleninsky in Enns entwickelte Distelberger Non Essige in vier Geschmacksrichtungen: Birne, Gurke, Rote Rübe und Maracuja. Basis ist ein Birnenessig, der mit den jeweiligen Gemüse- oder Fruchtsäften veredelt wird. Damit erweitert sich die Anwendungsmöglichkeit weit über das Zubereiten von Salaten. Die Non Essige kommen unverdünnt in den Salat und können so ihren Geschmack entfalten. Sogar als Erfrischungsgetränk sind diese Non Essige geeignet: Etwa ein Stamperl Rote Rüben Non Essig mit einem halben Liter Sodawasser aufgespritzt stellt jedes Soda-Zitron in den Schatten. Auch für Cocktail-Mixer bietet sich mit den Non Essigen eine Vielzahl neuer Getränke-Möglichkeiten.
Kürbiskern Spice
Karin Metz vom Bio Kürbishof Metz in Haag präsentierte ihr Kürbiskern Spice, das aus dem Presskuchen von Ölkürbissen hergestellt wird. Karin Metz hat 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kürbissen. In dieser Zeit entwickelte sie schon viele Produkte rund um den Kürbis und sie erstaunt viele, was man alles aus Kürbis machen kann. Mit dem Kürbiskern Spice hat sie nun ein Produkt entwickelt, das der Welt der Kulinarik neue Dimensionen eröffnet. Durch Fermentation des Kürbiskernpresskuchens und Weizen aus eigenem Anbau entsteht eine Würzsoße, die Metz „die Mostviertler Antwort auf Sojasauce“ nennt. Kürbiskern Spice zeichnet sich durch einen intensiven Umami-Geschmack aus, der an die braune Soße in der Bratlfett‘n erinnert. Er ist für viele Anwendungen in der Küche geeignet und findet auch in der gehobenen Gastronomie großen Anklang.
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