AMSTETTEN. Nach 27 Jahren als Pächter des Brauhofs ziehen sich Ingrid und Herbert Houska zurück.
Mit Sarah Holzer haben die Houskas eine ehemalige Mitarbeiterin gefunden, die bereit ist, den Stadtbrauhof in ihrem Sinne weiterzuführen. „Sarah Holzer ist bereits seit zehn Jahren im Brauhof beschäftigt und kennt den Betrieb in und auswendig“, so Ingrid Houska.
Businessplan
Mit der Stadtgemeinde, die Eigentümerin des Brauhofs ist, habe sich Holzer auf eine Pachtdauer von vorerst eineinhalb Jahren geeinigt. In dieser Zeit muss sie der Stadt einen Geschäfts- und Businessplan vorlegen.
Wiedereröffnung am 1. Oktober
Am 24. September öffnet der Brauhof vorerst zum letzten Mal: „Wir schließen mit 25. September und mit 1. Oktober eröffnet bereits Sarah Holzer den Brauhof neu“, so Ingrid Houska.
Statement Bürgermeister
VP-Bürgermeister Christian Haberhauer freut sich, dass mit Sarah Holzer eine Nachfolgerin gefunden werden konnte: „Gerade heutzutage ist es nicht einfach, dass man motivierte Leute für die Gastronomie findet. Daher freue ich mich besonders, dass Sarah Holzer die langjährige Tradition des Stadtbrauhofs weiterschreiben möchte“, so Haberhauer, der Sarah Holzer alles Gute für das kommende Jahr wünscht.
Dank an Pächter
Bei den langjährigen Pächtern bedankt sich Bürgermeister Haberhauer: „Ingrid und Herbert Houska haben ihren Beruf stets als Berufung angesehen. Sie haben ihn mit Leidenschaft ausgeübt und waren mit Leib und Seele Gastwirte. Unter ihrer Leitung wurde der Stadtbrauhof zu einem beliebten Treffpunkt und zu einem der renommiertesten Gasthäuser der Stadt.“
Aus der Geschichte des Stadtbrauhofs
Der Name Stadtbrauhof verweist schon darauf, dass hier früher Bier gebraut wurde. Seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lässt sich auf diesem Standort eine Brauerei nachweisen. 1898 übernahmen Josef und Karoline Karger das Brauhaus (dem natürlich auch eine Gastwirtschaft angeschlossen war). Der Betrieb wurde modernisiert, an der Rückseite des Brauhofs bauten die Kargers eine Villa (heute evangelisches Pfarramt).
Großer Gastgarten
Zum Brauhof gehörte neben Depots auch ein großer Gastgarten (sog. Brauhausgarten entlang der Mühlenstraße). Die Modernisierung überstieg aber die finanziellen Möglichkeiten der Kargers, 1906 wurde Konkurs angemeldet. Die Amstettner Brauerei wurde mit der Wieselburger Brauerei vereinigt, der Brauhausgarten wurde verkauft, 1915 stellte die Amstettner Brauerei ihren Betrieb ein. Damit endete die Tradition des Amstettner Biers vorerst. Das Haus am Hauptplatz wurde nur mehr als Gastwirtschaft geführt. 1978 wurde die Stadtgemeinde Amstetten Eigentümerin der Liegenschaft, 1989 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein Neubau mit Gastwirtschaft errichtet.
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