Dienstag 19. März 2024
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Ö/ASCHBACH. Die Marke Schärdinger von Österreichs größter Molkerei Berglandmilch verkündete, den Butterpreis ab Februar um sechs Prozent zu senken. Das Vorgehen der größten Genossenschaftsmolkerei Österreichs ist für Tausende Milchbauern aber vollkommen unverständlich.

Preissenkung beim Kunden bedeutet Einkommensverlust beim Milchbauern. (Foto: exklusive-design/AdobeStock)
Preissenkung beim Kunden bedeutet Einkommensverlust beim Milchbauern. (Foto: exklusive-design/AdobeStock)

„Als Marktführer in den Medien eine Preissenkung für Butter um sechs Prozent anzukündigen und gleichzeitig den Milchpreis für alle Erzeugerbetriebe um mehr als 3,5 Prozent zu senken ist für uns nicht mehr zu erklären,“ so Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch. „Während die Konsumenten bei einer Butterpreissenkung fast nichts in der Geldbörse spüren, wird bei den Milchviehbetrieben bitter notwendige Wertschöpfung durch solche unnötigen Aktionen vernichtet.“

Einkommensverlust der Milchbauern

Der statistische Durchschnittsverbrauch pro Person bei Butter liegt in Österreich bei 5,3 kg (Quelle AMA-Marketing GmbH), was beim derzeitigen Preis Kosten von einem Euro pro Woche oder 15 Cent pro Tag bedeutet. Die Ersparnis bei sechs Prozent Preissenkung wären dann sechs Cent je Woche, was etwa einem Cent pro Tag entspricht. Der Einkommensverlust für einen durchschnittlichen Vollerwerbsbetrieb (250.000 kg/Jahr Quelle IG-Milch) beträgt jedoch 5.650 Euro im Jahr.

Energieaufwendige Milchproduktion

„Dies ist besonders bitter für die vielen fleißigen Bäuerinnen und Bauern, die sieben Tage die Woche jahrein jahraus die Kühe melken und versorgen, dass die längst notwendigen Investitionen nach einer langen Tiefpreisphase nun wieder verschoben werden müssen.“ Die enormen Preissteigerungen bei Energie treffen besonders die energieaufwendige Milchproduktion. „Dass gerade der Butterpreis immer wieder für emotionale Preisdebatten herhalten muss, ist angesichts der Verhältnismäßigkeiten unverständlich und erschwert eine sachliche Diskussion. Besonders enttäuschend ist auch das Verhalten von Landwirtschaftskammer und Bauernbund, die keinen konstruktiven Beitrag bei diesen unverständlichen Aktionen der Berglandmilch und der unsachlichen medialen Butterpreis-Diskussion leisten“, so Grünzweil abschließend.

Milchpreisveränderung auch ohne Preissenkung für Butter

„Als bäuerliche Genossenschaft versucht Berglandmilch, bestmögliche Wertschöpfung auf die Höfe der Eigentümer zu bringen. Die konkrete monatliche Milchpreisentwicklung ist immer eine Gesamtbetrachtung der gesamten Wertschöpfungspalette unseres Hauses und natürlich stark beeinflusst von der konkreten Rohmilchanlieferungsmenge und den Absatzmöglichkeiten des jeweiligen Monates. Die Veränderungen des Rohmilchpreises sind folglich nicht allein durch die Marktpreisveränderungen bei Butter verursacht. Nachdem die Bauernmilchpreise im Jahr 2022 um knapp 50 Prozent gesteigert werden konnten und auch im Jänner 2023 eine weitere Erhöhung möglich war, führt die aktuelle, saisonale Milchangebotssteigerung im Februar zu einer leichten Reduktion“, so die Geschäftsführung Josef Braunshofer von Berglandmilch Aschbach. „Diese Entwicklung ist, wie bereits erwähnt, unabhängig von der konkreten Butterpreisdiskussion. So haben andere Molkereien deutlichere Milchpreisveränderungen durchgeführt, ohne den Butterpreis zu senken. Das ist auch verständlich, da die Milchpreisbildung komplexer ist und nicht auf die Preisentwicklung bei einem einzelnen Produkt zurückzuführen ist. Es war im Vorjahr notwendig, Preise für unsere Handelspartner zu erhöhen. Es ist uns aber auch wichtig, dass wir unseren Konsumenten signalisieren, dass eine sich entspannende Marktlage bei einem einzelnen Produkt auch unmittelbar weitergegeben wird. Dazu sehen wir uns gegenüber unseren Konsumenten auch verpflichtet.“


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