ZKW baut 600 Arbeitsplätze am Standort Wieselburg ab
MOSTVIERTEL. Der Autozulieferer ZKW hat angekündigt, 600 Stellen am Standort Wieselburg (Bezirk Scheibbs) abzubauen. Betroffen seien zum Großteil Leiharbeiter. Für die betroffenen Arbeitnehmer der Stammbelegschaft werde ein freiwilliger Sozialplan angeboten.
ZKW spricht in einer Aussendung von einem „Kostensenkungsprogramm“ für sein Werk in Wieselburg, das als einer der Kernproduktionsstandorte auf dem europäischen Markt eine wichtige Rolle spielt.
Verkleinerung des Wieselburger Werkes
Den Stellenabbau begründet der Autozulieferer damit, dass die Automobilzulieferindustrie in Westeuropa mit mehreren strukturellen Herausforderungen wie höherem Preisdruck in der gesamten Branche, zunehmender Deindustrialisierung Westeuropas und hohen Lohnkosten kämpfe.
Verschärft und beschleunigt werde die Problematik unter anderem durch „die enormen Energiekosten, hohe Inflation, Materialkostenerhöhungen und brüchige, globale Lieferketten“.
600 von insgesamt 2.600 Beschäftigten werden abgebaut
Der Stellenabbau der etwa 600 Beschäftigten (von insgesamt 2.600 Beschäftigten) am Standort Wieselburg betriffe zum Großteil Leiharbeiter – hier würden die Verträge nicht weiter verlängert. In der Stammbelegschaft werde der Stellenabbau nicht nur im Zuge von Dienstgeberkündigungen erfolgen, sondern auch durch natürliche Abgänge wie Pensionsantritte, Dienstnehmerkündigungen ohne Nachbesetzung der betroffenen Stellen sowie alternative Arbeitszeitmodelle wie Altersteilzeit.
Freiwilliger Sozialplan für betroffene Arbeitnehmer
Für die betroffenen Arbeitnehmer der Stammbelegschaft werde ein freiwilliger Sozialplan angeboten. Der Betriebsrat sei von der Geschäftsleitung bereits informiert worden, die Sozialplan-Verhandlungen würden umgehend aufgenommen.
„Stellenabbau ist zwingend erforderlich“
„ZKW als verantwortungsvoller und größter Arbeitgeber der Region hat die Situation in den letzten Monaten genau analysiert und ist zum Entschluss gekommen, dass dieser Stellenabbau zwingend erforderlich ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes in Wieselburg wiederherzustellen und den Fortbestand der Produktion zu sichern“, so Andreas Nix, Standortleiter der ZKW Lichtsysteme GmbH in Wieselburg.
Globale Expansion
ZKW werde seine Kapazitäten in China und Mexiko erweitern, um den Bedarf an lokaler Produktion für Großkunden zu decken. Das Unternehmen werde auch seine Kapazitäten in der Slowakei ausbauen, um regionale Kunden mit kostengünstigen Produkten zu beliefern. Um diese Bemühungen zu unterstützen, hat ZKW einen kontinuierlichen Einstellungsplan für die Slowakei, China und Mexiko aufgestellt, der bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll.
„Wir bedauern die Konsequenzen für unsere Mitarbeiter“
Der Plan von ZKW, das Produktionswerk in Wieselburg zu verkleinern, sei ein strategischer Schritt, „um es zu einer Drehscheibe für hochmoderne Produkte für Premiummarken zu machen“.
„Wir haben ein zukunftsorientiertes Maßnahmenpaket geschnürt, das kurzfristig zur Verbesserung des Unternehmensergebnisses und langfristig zur Erhaltung der Innovationskraft von ZKW beitragen wird“, so ZKW-Geschäftsführer Wilhelm Steger. „Wir bedauern die mit den Kosteneinsparungen verbundenen Konsequenzen für unsere Mitarbeiter und bedanken uns in aller Form für ihren persönlichen Einsatz in der vergangenen Zeit.“
ZKW im Überblick
Die ZKW Group ist Spezialist für Premium-Lichtsysteme und Elektronik. Als Systemlieferant ist ZKW ein weltweit präsenter Partner der Automobilindustrie. Zu den wichtigsten Produkten zählen Komplett-LED-Systeme. Die ZKW Group verfügt weltweit über zwölf Standorte, die in den Bereichen Entwicklung und Produktion vernetzt sind. 2022 beschäftigte der Konzern rund 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von rund 1,36 Milliarden Euro.
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