Wirtschaftskammer Amstetten: Bilanz und Ausblick
BEZIRK. Andreas Geierlehner, Leiter der Wirtschaftskammer Amstetten, sowie Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz gaben einen Überblick über die Wirtschaftslage in der Region.
„Wir haben im Bezirk eine gute Unternehmensstruktur, die die Grundlage für eine gute wirtschaftliche Situation bietet“, geht Bezirksstellenleiter Andreas Geierlehner auf die Ausgangslage ein. In Sachen Branchen besonders stark vertreten seien Gewerbe und Handwerk mit ihrer mittelständischen Unternehmer-Struktur, gefolgt vom Handel. „Unsere Stärke ist auch, dass wir im Bezirk verschiedene Industriezweige haben, die es in einer kleinen Region selten in dieser Dichte gibt“, so Geierlehner.
Wachsender Wirtschaftsraum
Im dritten Quartal 2023 hatte die Wirtschaftskammer im Bezirk 7.782 Mitglieder. „Hier haben wir eine gewisse Decke erreicht, aber die Mitgliederzahl steigt derzeit wieder leicht. Wir leben also nach wie vor in einem wachsenden Wirtschaftsraum“, so der Bezirksstellenleiter. Durchschnittlich verzeichnet die Wirtschaftskammer Amstetten pro Jahr rund 500 Gründungen, vorwiegend handle es sich um Einzelunternehmen.
Kapitalstärke und betriebliche Tragfähigkeit
Im Bezirk Amstetten inklusive Waidhofen/Ybbs gebe es pro Jahr 40 bis 50 Insolvenzen. „Hier muss man aber sagen: In der Region ist auf jeden Fall eine gewisse Kapitalstärke sowie betriebliche Tragfähigkeit vorhanden. Es gibt eben nicht nur große Flaggschiffe und nicht nur mittelständische Unternehmen – der Mix macht es aus“, erklärt Geierlehner, der auch darauf verweist, dass der Bezirk Amstetten beim Medianeinkommen niederösterreichweit auf Platz eins liegt. „Kaufkraft und Einkommenssituation bietet eine gute Basis für Konsum und Investitionen“, so der Bezirksstellenleiter.
Im Bezirk Amstetten und Waidhofen/Ybbs gibt es derzeit 56.270 Beschäftigte. 64 Prozent der Unternehmer beschäftigen keine Mitarbeiter. 519 Lehrbetriebe bilden 1.946 Lehrlinge aus, 2022 waren es 1.986 Lehrlinge. 2.815 Arbeitslose stehen 1.601 offenen Stellen gegenüber. Zudem gibt es 54 Lehrstellensuchende sowie 218 offene Lehrstellen (inklusive Waidhofen/Ybbs).
Nachfrage an Arbeitskräften
Die Arbeitslosenquote beträgt im Bezirk Amstetten 3,7 Prozent, in Waidhofen/Ybbs 2,9 Prozent (Stand: Dezember 2023). „Wir haben eine starke Nachfrage an Arbeitskräften. Dennoch bleibt die Sockelarbeitslosigkeit ein Thema. Die Stimmung der Unternehmen in der Region ist von Unsicherheit geprägt, Niederösterreich wird aber als Wirtschaftsstandort positiv eingeschätzt“, so Geierlehner.
„Lage in der Wirtschaft ist besser als die Stimmung“
2023 konnte die Wirtschaftskammer Amstetten 6.126 Anfragen verzeichnen. „Zudem waren wir mit der ‚Wirtschaftskammer vor Ort‘-Reihe in den Betrieben unterwegs, um zu erfahren, wo der Schuh drückt, und um über unsere Serviceleistungen zu informieren“, ergänzt Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz. Allgemein könne gesagt werden, dass die Lage in der Wirtschaft besser sei als die Stimmung. Hier werde die Wirtschaftskammer Amstetten auch 2024 eine Botschafterrolle übernehmen und die Kommunikation zu den Betrieben vertiefen.
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