Kindergarten-Plan in Hausmening sorgt für Unmut bei Anrainern
HAUSMENING. Die Stadtgemeinde Amstetten plant in der Haidmühlstraße Hausmening sieben neue Kindergartengruppen und zwei Tagesbetreuungsgruppen. Anrainer äußern nun ihren Unmut – vor allem was das Verkehrsaufkommen betrifft.
„Wir sind nicht gegen die Errichtung eines Kindergartens. Wir meinen aber, dass Standort und Infrastruktur vereinbar sein müssen“, erklärt Ewald Stöghofer, der der Stadtgemeinde gemeinsam mit weiteren Anrainern diesbezüglich eine Stellungnahme übermittelt hat.
Der Verkehrsknotenpunkt „Schanzer-Eck“ sei jetzt schon zu Stoßzeiten „ein großes Problem“. „Durch den Kindergarten würde sich eine Mehrbelastung von 280 PKW-Begegnungen durch An- und Abfahrten besonders morgens und mittags ergeben“, so Stöghofer.
„Erhebliches Verkehrsaufkommen“
Das Verkehrsaufkommen, das neun Kindergarten-Gruppen hervorrufen würden, sei „erheblich und für die betroffene Bevölkerung nicht mehr verhältnismäßig“.
„Man darf auch nicht vergessen, dass die betroffenen Eltern und Kindergartenkinder aufgrund des großen Verkehrsaufkommens einer Stresssituation ausgesetzt sind und das Unfallrisiko für alle steigen wird“, so Stöghofer, der weiter meint:
„Für uns ist es unvorstellbar, dass die gewählte Gemeindevertretung einem ganzen Ortsteil wissentlich eine Verkehrsmehrbelastung zumutet, für die es laut Gegebenheiten keine Lösung gibt. Es kann doch nicht sein, dass die Bedürfnisse und Lebensqualität eines Ortsteiles ignoriert werden.“
„Verkehrstechnische Untersuchung des Ist-Zustandes statt Verkehrskonzept“
Ein weiterer Kritikpunkt sei, dass bei einer Info-Veranstaltung nicht wie angekündigt ein Verkehrskonzept präsentiert worden sei, sondern lediglich eine „verkehrstechnische Untersuchung über den Ist-Zustand“.
„Außerdem ist das betreffende Grundstück als Grünland ausgewiesen und nicht dem Wohnbau gewidmet“, so Stöghofer.
Widmungsfragen
Dem widerspricht ÖVP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter: „Der gesamte Bereich wurde zwischen 1983 und 1991 auf Bauland Wohngebiet mit Grüngürtel als Abgrenzung zur Rudolfsbahn und zum Betriebsgebiet umgewidmet. Seit damals gab es keine Umwidmung mehr. Für die Errichtung eines Kindergartens wäre nun eine Sonderwidmung nötig. Durch die im Parteistellungsverfahren abgegebenen Unterschriften ist diese Umwidmung aber ausgesetzt. Ein verdichteter Wohnbau könnte anstatt eines Kindergartens jederzeit widmungsgemäß errichtet werden.“
Mit der Errichtung eines Kindergartens sei ein weiteres Wohnbauprojekt am Standort nicht mehr möglich.
Sowohl Grundstückskauf als auch Planungswettbewerb und Auswahl des Siegerprojektes seien einstimmig von allen Gemeinderats-Fraktionen beschlossen worden.
„Was die Verkehrs- und Parksituation betrifft, werden ergänzende Analysen und Messungen durchgeführt.
Weitere Info-Veranstaltung im Herbst
Im Herbst wird es eine weitere öffentliche Info-Veranstaltung geben. Wir dürfen bei diesem Projekt aber nicht übersehen, dass hier eine Zukunftseinrichtung für Kleinst- und Kleinkinder für den Ortsteil errichtet werden soll. Aktuell haben wir nur im Ortsteil Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth elf Kinder ab zwei Jahren auf der Warteliste.Wir nehmen jedoch auch die Anliegen und Einwände hier ernst und bereiten die Antworten auf die offenen Punkte vor. Ich denke es ist allen Beteiligten wichtig, diese dann gemeinsam zu diskutieren und eine tragfähige Lösung im Sinne unserer jüngsten Amstettner zu finden“, so Brandstetter.
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28.08.2024 08:53
Kindergarten
Alles zubetonieren weiter so
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