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Wirtschaftskammer Amstetten: Bilanz und Ausblick

Michaela Aichinger, 13.01.2025 09:36

BEZIRK AMSTETTEN. Andreas Geierlehner, Leiter der Wirtschaftskammer Amstetten, sowie Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz gaben einen Überblick über die Wirtschaftslage in der Region.

WK-Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz und WK-Bezirksstellenleiter Andreas Geierlehner (Foto: mai)
WK-Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz und WK-Bezirksstellenleiter Andreas Geierlehner (Foto: mai)

„Wir haben im Bezirk einen sehr guten Branchenmix, der im Wirtschaftsraum Amstetten ein starkes Rückgrat ist“, so Bezirksstellenleiter Andreas Geierlehner. Besonders stark vertreten seien Gewerbe und Handwerk mit ihrer mittelständischen Unternehmer-Struktur, gefolgt vom Handel.

„Unsere Stärke ist auch, dass wir im Bezirk verschiedene Industriezweige haben“, so Geierlehner. Positiv sei auch die Mitgliederentwicklung in der Wirtschaftskammer Amstetten mit aktuell knapp 8.000 Mitgliedern. „Zum Vergleich: 2002 hatten wir 4.500 Mitglieder“, so Geierlehner.

Gründungen & Insolvenzen

Trotz steigender Mitgliederzahlen sinke die Zahl der Gründungen. Derzeit verzeichnet die Wirtschaftskammer durchschnittlich 500 bis 600 Gründungen pro Jahr.

Angestiegen sei die Zahl der Insolvenzverfahren. In der Bandbreite liege die Zahl der Konkurseröffnungen mit 29. Geierlehner: „Hier geht es vor allem um Ein-Personen-Unternehmen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass wir nicht in einer Region sind, in der der Insolvenzdruck extrem stark ist. Wir sind aber natürlich auch nicht davor gefeit.“

Einkommensanalyse

Im Bereich der Einkommensanalyse sei zu sagen, dass der Wirtschaftsraum Amstetten mit 2.910 Euro brutto Medianeinkommen im Jahr 2023 nach wie vor eine „wirklich gute Einkommens-Situation“ habe, und damit verbunden eine gute Kaufkraft. „Der Bezirk vereint zudem viele Betriebe, die im Metaller-Kollektivvertrag entlohnt werden“, so Geierlehner.

„Krisenresiliente Strukturen“

Insgesamt seien laut Arbeitsmarktservice im Bezirk Amstetten und Waidhofen/Ybbs 55.992 Menschen in Beschäftigung (Stand: Dezember 2024) – viele davon in der Produktion.

„Der Bezirk Amstetten und Waidhofen haben in der Wirtschaft durchaus krisenresiliente Strukturen“, so Geierlehner, der weitere Arbeitsmarktdaten anführt: „64 Prozent der Unternehmer beschäftigen keine Mitarbeiter. 495 Lehrbetriebe bilden 1.892 Lehrlinge aus. Im Bezirk Amstetten gibt es derzeit inklusive Waidhofen/Ybbs etwa 3.000 arbeitslose Menschen. 203 offenen Lehrstellen stehen 52 Lehrstellensuchende gegenüber. Die Arbeitslosenquote beträgt in Amstetten 3,7 – in Waidhofen 2,9 Prozent.“

„Komplexere Anfragen“

Die Wirtschaftskammer Amstetten hat 2024 6.830 Kontakte verzeichnet. „Nominell sinken zwar die Kontakte, die Anfragen der Mitglieder werden aber komplexer“, so Geierlehner. Die Bezirksstelle mit ihren sechs Mitarbeitern biete den Mitgliedern jedenfalls ein umfassendes Beratungsangebot.

Leise Alarmglocken

Grundsätzlich sei die Wirtschaft im Bezirk gut aufgestellt. „Wir sehen aber einen gewissen Trend im produzierenden Bereich: Hier beginnen die Alarmglocken zu läuten. Die Botschaften aus der Industrie müssen wirklich ernst genommen werden – auch in Regierungsverhandlungen“, betont Geierlehner.

Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz ergänzt: „Wir sitzen alle in einem Boot und wir brauchen die Wirtschaftsbetriebe: Sie bieten Arbeitsplätze und sorgen für Sozialleistungen. Wichtig für die Unternehmen ist unter anderem eine gute Infrastruktur sowie eine echte Entbürokratisierung.“


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