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Arbeiterkammer-Bilanz: Fast 22.000 Kontakte im Bezirk Amstetten

Michaela Aichinger, 24.02.2025 10:53

BEZIRK AMSTETTEN. Die Amstettner Bezirksstelle der Arbeiterkammer (AK) hat im Vorjahr rund 7,67 Millionen Euro für die Arbeitnehmer der Region gesichert. Sowohl im Arbeits- als auch im Sozialrecht verzeichnete man einen „erheblichen Anstieg“ an Klagen.

(V. l.) Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Herbert Grurl mit Kammerrat Gerald Einfalt (Foto: mai)
(V. l.) Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Herbert Grurl mit Kammerrat Gerald Einfalt (Foto: mai)

„Fast 22.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“, berichtet Bezirksstellenleiter Herbert Grurl. „Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu arbeitsrechtlichen Fragen. Im Sozialrecht – wo die Anfragen stark angestiegen sind – drehte sich ein großer Teil der Fragen rund um Probleme bei Pensionsansprüchen oder Krankengeld“, so Grurl. In rund 9.000 Fällen hätten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Experten in konkreten Problemfällen benötigt. „So mussten wir etwa für Betroffene vor Gericht ziehen und ihnen zu einer Schwerarbeits- oder Invaliditätspension verhelfen“, berichtet Grurl, der weiter meint: „Das vergangene Jahr hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind.“

Entgeltfortzahlung eingestellt

Besondere Probleme gebe es bei der Entgeltfortzahlung von Dienstnehmern im Krankenstand. Grurl nennt ein Beispiel: „Ein Dienstnehmer befand sich seit April 2024 im Krankenstand. Er hatte diesen ordnungsgemäß gemeldet und auch eine Krankenstandbestätigung an die Firma gesendet. Dennoch wurde seitens des Unternehmens im Mai nochmals eine Bestätigung verlangt. Auch diesem Ersuchen kam der Mostviertler nach.“

Da er im Juni 2023 mit der Arbeit begonnen hatte, begann mit Juni 2024 ein neuer Durchrechnungszeitraum für die Entgeltfortzahlung, das heißt acht Wochen lang volle und vier Wochen lang Fortzahlung in halber Höhe.

Grurl: „Die Firma leistete jedoch ab Mai 2024 keine Entgeltfortzahlung mehr. Sie begründete dies damit, dass der Dienstnehmer keine Bestätigung vorgelegt und somit den Entgeltanspruch verwirkt habe. Am 7. Mai wurde der Verkaufsmitarbeiter zum 30. Juni auch noch gekündigt.“

Der Mann wandte sich deshalb an die Arbeiterkammer Amstetten. „Wir haben in seinem Namen beim Unternehmen interveniert und von diesem gefordert, die dem Mann zustehende Entgeltfortzahlung zu leisten sowie die Sonderzahlungen und die Urlaubsersatzleistungen in voller Höhe auszuzahlen. Insgesamt machen die Forderungen rund 9.800 Euro aus“, so Grurl.

99,8 Millionen Euro in Niederösterreich gesichert

Kammerrat Gerald Einfalt ergänzt die Ausführungen des Bezirksstellenleiters mit niederösterreichweiten Zahlen: „Mit 99,8 Millionen Euro hat die AK Niederösterreich so viel für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesichert wie noch nie.“ Demnach hätten 163.000 Mitglieder die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Problemen am Arbeitsplatz gesucht.

Einfalt: „Die Arbeiterkammer ist der Anwalt des kleinen Mannes. Wir sind für jedes Mitglied da und verstehen unsere Arbeit – zu schauen, dass arbeits- und sozialrechtliche Bestimmungen eingehalten werden – auch als gesellschaftlichen Auftrag.“

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