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Kreislaufwirtschaft: Gebrauchtwaren bekommen eine zweite Chance

Michaela Aichinger, 13.05.2025 17:03

NÖ. In Niederösterreich wird derzeit ein landesweites ReUse-Netzwerk aufgebaut. Mit dem Projekt „ReVital Niederösterreich“ schaffen das Land Niederösterreich, die NÖ Umweltverbände und die regionalen Abfallverbände gemeinsam mit sozialwirtschaftlichen Betrieben die Grundlage für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

(V. l.) Lorenz Wachter (NÖ Umweltverbände), Johannes Offenthaler (OÖ-Landesabfallverband), Roland Wohlmuth (OÖ-Landesabfallverband), LAbg. Anton Kasser (NÖ Umweltverbände) und Elisabeth Punesch (Amt der NÖ Landesregierung) (Foto: Osman Cetin)

An den ReVital-Sammelstellen in den Wertstoffzentren sollen künftig gut erhaltene Gegenstände wie Möbel, Elektrogeräte oder Spielzeug abgegeben werden können. Diese Produkte werden anschließend von sozialwirtschaftlichen Partnerbetrieben gereinigt, geprüft, repariert und in deren ReUse-Shops verkauft.

Ziel ist es, gut erhaltene Gebrauchtwaren zu sammeln, professionell aufzubereiten und über sozioökonomische Partnerbetriebe wieder in den Verkauf zu bringen – basierend auf einem erfolgreichen ReVital-Modell aus Oberösterreich.

„Verwenden statt verschwenden“

„Verwenden statt verschwenden! Vieles, das daheim keinen Platz mehr hat, muss nicht gleich im Müll landen“, betont Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). „Diesen Gegenständen geben wir eine zweite Chance und verlängern ihr Leben. Das freut nicht nur neue Besitzer, sondern schützt auch die Umwelt.“

Auch Umweltlandesrat Stefan Kaineder aus Oberösterreich zeigt sich erfreut: „ReVital ist ein Paradebeispiel dafür, wie Umwelt- und Sozialpolitik gemeinsam wirken können. Dass Niederösterreich unser erprobtes Modell übernimmt, freut mich besonders.“

„Gewinn für ganz Niederösterreich“

„ReVital vermeidet Abfall, schafft regionale Arbeitsplätze und macht hochwertige ReUse-Produkte leistbar – ein Gewinn für ganz Niederösterreich“, sagt Anton Kasser, Präsident der NÖ Umweltverbände.

Die Koordination des Netzwerks, die Erfassung und Analyse der Warenströme sowie die Abstimmung aller beteiligten Stellen übernehmen die NÖ Umweltverbände. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Oberösterreich.

„Grenzüberschreitende Partnerschaft“

„Die Kooperation zeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Partnerschaften für die Kreislaufwirtschaft sind. Unsere Erfahrungen fließen direkt in das Projekt in Niederösterreich ein“, betont Roland Wohlmuth, Vorsitzender der Umweltprofis Oberösterreich.

Das Projekt verbindet ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte: Gebrauchsfähige Produkte erhalten ein zweites Leben, langzeitarbeitslose Menschen und Menschen mit Behinderung finden neue Beschäftigungsmöglichkeiten, und der Bevölkerung werden hochwertige ReUse-Waren zu leistbaren Preisen angeboten.

Bis zum Jahr 2030 soll die verkaufte Menge an ReUse-Produkten auf 1.000 Tonnen jährlich gesteigert werden. Die Wertschöpfung bleibt dabei in der Region, denn Sammlung, Aufbereitung und Verkauf erfolgen direkt vor Ort.

Förderprogramm des Landes Niederösterreich

Mit einem eigenen Förderprogramm des Landes Niederösterreich wird die flächendeckende Umsetzung von ReVital finanziell unterstützt. Gefördert werden sowohl Verkaufsstellen (ReVital Shops) als auch Partnerbetriebe, die ReUse-Waren aufbereiten und reparieren. Für die Einrichtung von Sammelstellen an den niederösterreichischen Wertstoffzentren kann zudem ein ReUse-Bonus im Rahmen von Um- oder Neubauten geltend gemacht werden.

Über die NÖ Umweltverbände
Der Verein „die NÖ Umweltverbände“ ist die Dachorganisation der niederösterreichischen Abfallwirtschaft. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich sowie 22 Abfallwirtschaftsverbänden und den drei Statutarstädten verantwortet der Verein das Abfallmanagement und dessen Weiterentwicklung. Neben der Umsetzung regulatorischer Veränderungen werden auch landesweite Projekte durchgeführt, die sich an den drei Ebenen der Abfallhierarchie orientieren: Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling.

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