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Landwirt aus Stephanshart beschreitet mit Holzvergaseranlage neue Wege im Bereich Grüne Energie

Thomas Lettner, 26.08.2019 14:00

STEPHANSHART. Die Familie Eblinger aus Hundertleiten heizt ihren Stall und ihren Hof seit Dezember 2018 mit einer Holzvergaseranlage. Diese produziert auch Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird.

  1 / 3   Landwirt Bernhard Eblinger vor der Holzvergaseranlage. Pro Jahr kann Eblinger damit 160.000 Kilowattstunden Strom und 480 Megawatt Wärme erzeugen. Fotos: Thomas Lettner

„Mit der Wärmeproduktion hatten wir immer ein Problem“, sagt Bernhard Eblinger. Früher heizte man den Stall nämlich mit Öl und Strom, was für die Ferkelaufzucht jedoch zu kostenintensiv war. Eblinger sah sich daher nach alternativen Methoden um. Zuerst schwebte ihm eine Hackschnitzelheizung vor. Durch einen Landwirt aus Ertl lernte er die Holzvergaseranlage kennen, dessen Funktionsweise ihn überzeugte.

Ziel 8.000 Betriebsstunden

Im August 2018 erfolgte der Start der Bauarbeiten für den Heizraum, den Puffer und die Anlage. Gleichzeitig wurden die Leerverrohrungen für das Wärmenetz im Stall und Haus verlegt. Seit Inbetriebnahme im Dezember hat die Holzvergaseranlage 5.000 Betriebsstunden geleistet. Heuer will Eblinger auf 8.000 Stunden kommen.

Schadholz wird sinnvoll verwertet

Die Holzvergaseranlage produziert zu drei Viertel Wärme und zu einem Viertel Strom. Pro Jahr kann Eblinger 160.000 Kilowattstunden Strom und 480 Megawatt Wärme erzeugen. Die Wärme wird neben der Heizung auch zum Trocknen der Hackschnitzel und von Getreide verwendet. Das Prinzip funktioniert so: Die Hackschnitzel, für deren Produktion auch viel Schadholz verwendet wird, kommen in einen Reaktor. Ein Sensor meldet der Schnecke, ob weiteres Material benötigt wird.

Gleiches Prinzip wie bei Hackschnitzelheizung

Die Hackschnitzel wandern in dem Reaktor nach unten. Weil sie immer mehr Sauerstoff bekommen, werden sie bis zu 1.300 Grad heiß. Holzgas – ein Gemisch aus mehreren Gasen – und Feststoffe teilen sich. „Das Prinzip ist dasselbe wie bei einer Hackschnitzelheizung, nur dass das Gas eben nicht verbrennt“, erklärt Eblinger.

Kohlenstoff wird frei

Das Gas wird anschließend abgesaugt und auf 160 Grad gekühlt. Dann wird es gefiltert, was die wichtigste Schlüsselfunktion ist. Ist das Gas zu kühl, entsteht Teer, das die Leitungen und den Motor verlegt. Über Nirostaleitungen strömt das Gas in einen Gasmotor, der einen Generator antreibt. Die Wärme wird in einem 37.000 Liter Wasser fassenden Puffer gespeichert. Beim Erhitzen der Hackschnitzel wird feiner Kohlenstoff ausgeschieden.

Zukunft liegt in Grüner Energie

15 Jahre läuft der Tarif zur Stromeinspeisung. Dann will Bernhard Eblinger komplett auf Eigenversorgung umstellen. „Die Zukunft geht in Richtung Grüne Energie. Von der Politik würde ich mir wünschen, dass sie diese Energieformen stärker fördert“, sagt er.


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