"Es war bis zum Schluss eine wirklich schöne Zeit"
ARNREIT. Eine Ära ist an der Volksschule Arnreit zu Ende gegangen: Im September verabschiedeten sich der langjährige Direktor Rupert Azesberger und seine Ehefrau Veronika gemeinsam in den Ruhestand.
Ein Ehepaar an einer Schule – das dürfte heute gar nicht mehr sein. Und auch Veronika Azesberger hat vor etwa zehn Jahren ansuchen müssen, ob sie eh bleiben darf – obwohl sie schon so lange an der Volksschule Arnreit unterrichtet. Insgesamt 37 Jahre war sie hier als Lehrerin tätig. Rupert Azesberger leitete die Schule 30 Jahre, war aber schon als Junglehrer nach dem Bundesheer in Arnreit.
Viele Veränderungen miterlebt
So haben die beiden Schülerrückgänge und neue Schulsprengel ebenso miterlebt wie pädagogische Veränderungen. „Da muss jeder mit, aber die Kinder haben es immer gut geschafft“, denken sie etwa an jene Zeit, in der gleich mit Schreibschrift geschrieben und in Druckschrift gelesen wurde. „Das Schönste war immer, wenn Eltern gesagt haben, dass die Kinder gerne in die Schule gehen. Schule soll Spaß machen, ist aber natürlich auch Arbeit“, erzählt Veronika Azesberger. „Wer Lehrer werden will, muss einfach Kinder mögen, dann schafft man“s. Es kommt so viel zurück von den Schülern.“
Die beiden freuen sich immer, wenn sie ehemalige Schüler treffen – und auch Kollegen. „Wir waren ein super Team und es gab in all den Jahren keinen Zwist. Bis zum Schluss sind wir gerne in die Schule gegangen“, sagt der ehemalige Schulleiter, der auch eine Lanze für Kleinschulen bricht.
Kultureller Einsatz geht weiter
Nach einem rührenden Abschied ist für die Pädagogen jetzt eine neue Zeit angebrochen. Aber: „Wir sind im Ruhestand, aber in Reichweite.“ Denn nichts mehr zu tun wäre für beide nicht denkbar gewesen. „Das würden wir nicht aushalten“, erklären sie, warum sie sich kulturell noch weiter in der Gemeinde einbringen. Der langjährige aktive Musiker Rupert Azesberger ist etwa schon seit 30 Jahren Leiter des Kirchenchors. Veronika Azesberger, die lange Zeit Gemeinderatsmitglied und Obfrau des Kulturausschusses war, kümmert sich weiterhin ums Hirtenspiel beim Adventsingen. „Die Kinder sind ganz begeistert und es ist wirklich jedes Jahr ein Erlebnis“, freut sie sich schon auf die Neuauflage.
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