Bad Hall will nicht zu Steyr und der Nationalpark Region gehören
REGION STEYR-KIRCHDORF. Der neue Großverband im Tourismus nimmt Gestalt an. Fix ist nicht nur der Name, sondern auch, dass sich Bad Hall künftig alleine vermarktet.
Schon im Jahr 2016 begannen die Gespräche über eine Fusion der Tourismusverbände in der Region Steyr-Kirchdorf. Anfang 2018 wurde verkündet, dass sich Steyr, Bad Hall-Kremsmünster, Enns- und Steyrtal sowie das Obere Kremstal ab 2019 unter einem Dach vermarkten werden. Der damalige Tourismus-Referent Michael Strugl sprach von einer Vorzeige-Region. Doch schon damals waren wichtige Fragen ungeklärt – etwa der gemeinsame Name und der Sitz des neuen Großverbandes.
„Hegen keinen Groll“
Lange wurde vergeblich versucht, die einzelnen Interessen unter einen Hut zu bringen. Kremsmünster verabschiedete sich Richtung Welser Tourismusverband. Und letztlich konnte auch Bad Hall nicht mit den anderen Verbänden mit. „Wir wollten den Sitz des neuen Großverbandes in Bad Hall haben, das haben die anderen nicht akzeptiert“, sagt Obmann Manfred Rabko. „Wir hegen aber keinen Groll gegen jemanden, für uns passt es jetzt, wie es ist.“ Der Tourismusverband im Kurbezirk wird künftig nur noch aus den Gemeinden Bad Hall, Pfarrkirchen und Adlwang bestehen. Waldneukirchen hat sich nach einem Beschluss des Gemeinderates touristisch abstufen lassen und ist somit mit 1. Jänner 2019 aus dem Verband ausgeschieden.
Plus bei Nächtigungen
Die Vorgaben des Landes – ein Tourismusverband muss mindestens 200.000 Nächtigungen aufweisen – erfüllt Bad Hall auch alleine. 2018 waren es 237.000 Nächtigungen, ein Plus von 2,5 Prozent. „Wir sind in der Lage, alleine die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen“, betont Rabko. Er und sein Team wollen künftig verstärkt auf das Thema Gesundheit setzen. Touristische Kooperationen in der Region seien weiterhin willkommen. „Wir wären ungeschickt, wenn wir das nicht machen würden“, so Rabko. Im Büro auf der Kurpromenade in Bad Hall sind drei Vollzeit- und eine 30-Stunden-Kraft angestellt. Das Personal ist auch beim neuen Verband mit dem Namen „Steyr und die Nationalpark Region“ ein zentrales Thema.
Ein Büro schließt
Nach Monaten der Ungewissheit steht der touristische Zusammenschluss in der Region Steyr-Kirchdorf nun endlich kurz bevor. „Momentan sind wir in den einzelnen Verbänden nur eingeschränkt handlungsfähig“, sagt Sandra Kraushofer, Geschäftsstellenleiterin des Tourismusverbandes Ennstal. Das Büro in Reichraming bleibt ebenso wie jenes in Kirchdorf bestehen, die Geschäftsstelle in Steinbach/Steyr wird geschlossen. Noch im März werden in allen Verbänden Versammlungen stattfinden, wo die Weichen für die Fusion gestellt werden. Die Details hat man schon in einem gemeinsamen Vertrag geregelt. „Der Sitz des neuen Verbandes wird in Steyr sein. Alles wird partnerschaftlich und auf Augenhöhe entschieden“, sagt Jürgen Armbrüster, Obmann des TVB Steyr.
Hearing am 4. März
Wie es personell weitergeht und wer künftig welche Aufgaben übernimmt, hängt auch vom neuen Geschäftsführer ab. Über 20 Personen haben sich beworben, sechs sind zum Hearing am 4. März eingeladen worden. Eine Kommission – in der die einzelnen Verbände vertreten sind – wird die Entscheidung treffen. „Ich gehe davon aus, dass der neue Geschäftsführer am 1. April beginnen wird“, so Armbrüster. Den ersten gemeinsamen Auftritt der neuen Tourismusregion wird es beim Genussfest am Steyrer Stadtplatz (24./25. Mai) geben.
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