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Wander-Tipp: „Kirchturmroas“ und „Wallfahrt“

Tips Logo  Anzeige, 17.09.2019 20:00

BAD HALL. Die Tourismusregion Bad Hall im oberösterreichischen Alpenvorland ist geradezu geschaffen für genussvolle, abwechslungsreiche Radtouren. Über 33 Kilometer führt die „Kirchturmroas“ (Bad Haller Radweg Nr. 6) ausgehend vom Zentrum Bad Halls über St. Blasien, Neukematen und Rohr zurück zum Ausgangspunkt.

Entlang der Wege lohnt sich ein Blick auf die Kulisse allemal. Foto: Horst Bachofner
photo_library Entlang der Wege lohnt sich ein Blick auf die Kulisse allemal. Foto: Horst Bachofner

Zu sehen gibt es auf dieser Strecke genügend. Auf dem OÖ Radweg R12 führt die Tour raus aus der Kurstadt Richtung Osten. Bald lugt der „Blasenkirchturm“ aus dem Wald – ein wahres Kleinod aus der Spätgotik, der Überlieferung nach um 1348 erbaut. Der heutige Innenraum hat ein Netzrippengewölbe mit sechseckigen Rautensternen. Besonders kostbar: die sechs restaurierten Glasfenster, die barocken Altäre und das Traufenpflaster (Kopfsteine aus dem Blasenbach). 1967 wurde die Kirche restauriert, das liebevoll renovierte Mesnerhäusl kann für Feste gemietet werden. Die kurze Schiebestrecke zum idyllischen Fernbach ist noch immer ein Kirchenweg, wenn hier regelmäßig Besucher zum Gottesdienst kommen. Später, am ebenen Land, beherrschen die für diese Region typischen Vierkanthöfe das Landschaftsbild. Einer davon ist der über 750 Jahre alte Spezialitätenhof Deichsel: Von der Blüte bis zur Ernte prägen Kirschen, Zwetschken, Marillen, Himbeeren und Ribisel den Verlauf des Jahres. Den „Hametwald“, der an einem anderen Tag zum erfrischenden „Waldbaden“ einlädt, lässt man heute rechts liegen, ebenso die Ortschaft mit dem lustigen Namen „Katzenmarkt“.

Erste Rast genießen

Nach einem kurzen Abschnitt an der Landesstraße quert man in der Nähe des Lagerhauses die B122 in Richtung Pesendorf und Großmengersdorf. In dieser kleinen aber kulinarisch äußerst feinen Ortschaft bietet sich eine Rast beim „Weinheurigen“ oder „Schnitzlwirt“ förmlich an. Nach der Stärkung wird die Reise auf wenig befahrenen Nebenstraßen in Richtung Norden fortgesetzt. Ab Krottendorf weist der Kirchturm von Neukematen den Weg: Dieser wurde 1881 an das 1783 erbaute „Toleranzbethaus“ angefügt. Zügig bergab erreicht man das Tal der Krems, die klobige Wehrkirche von Kematen erinnert daran, dass friedliche Zeiten früher eher die Ausnahme waren. Die Krems plätschert nur bei Normalwasser zahm im regulierten Bett dahin, die Radler rollen daneben am OÖ Radweg R10 Richtung Rohr. Der liebliche Zwiebelkirchturm grüßt von einem markanten Hügel – einst war hier die Burg der Herren von Rohr, jetzt lässt sich im schattigen Gastgarten beim Kirchenwirt gemütlich Einkehr halten. Danach wird auf den Radweg R12 gewechselt und die letzten Kilometer bis Bad Hall geradelt, auf der ehemaligen Bahntrasse, den Blick auf den 60 Meter hohen Turm der herrlichen Stadtpfarrkirche gerichtet. Erbaut 1866 bis 1888 von Dombaumeister Otto Schirmer, zählt die Kirche zu den schönsten neugotischen Bauten Oberösterreichs. Gleich nebenan beindruckt die 1298 erbaute Margarethenkapelle, das ältestes Bauwerk und Wahrzeichen von Bad Hall. Vom Kirchenplatz radelt man durch die Kurhausstraße, vorbei an der Therme Mediterrana, in den 34 Hektar großen Kurpark (Schiebezone), der mit wertvollem Baumbestand, phantasievoll bepflanzten Blumenbeeten und seinem Springbrunnen eine wahre Wohlfühloase ist.

Atemberaubende Erweiterung

Der Kirchtürme noch nicht genug und noch Kraft in den Wadln? Die „Wallfahrt“ (Bad Haller Radweg Nr. 1) nach Adlwang mit Rückweg über Pfarrkirchen ist eine 14 Kilometer lange Erweiterung, die sich auf jeden Fall lohnt. Geführt auf ruhigen Güterwegen und durch typisches Bauernland liegen an der Strecke zwei ganz besondere Kleinode: der Wallfahrtsort Adlwang mit seiner spätgotischen Marienkirche und dem „Gnadenbrünnlein“, von dem erzählt wird, dass es hilft, das Herz zu öffnen und Augenleiden zu lindern. Zweites Highlight ist die schönste Rokoko-Dorfkirche Österreichs in Pfarrkirchen. Auf dem Weg zurück nach Bad Hall lohnt sich noch ein kurzer Halt beim Tassilo Quelltempel, dem Sinnbild und Ursprung des Bad Haller Heilwassers, der Jodsole, bevor man über einen letzten kurzen Anstieg den Bad Haller Kurpark erreicht.

ANFAHRT:

von Linz über A1 Abfahrt Allhaming, B139 über Kematen & Rohr im Kremstal nach Bad Hall von Westen kommend über A1 bis Sattledt, B122 über Rohr nach Bad Hall

AUSGANGSPUNKT:

Eduard Bach Straße, 4540 Bad Hall

STRECKENCHARAKTER:

Radweg auf ruhigen Nebenstraßen ohne nennenswerte Steigungen

STRECKENLÄNGE:

„Kirchturmroas“ – 33 km – 280 Höhenmeter

„Wallfahrt“ – 14 km – 220 Höhenmeter

RADVERLEIH:

Tourismusbüro Bad Hall

Rad Hager Bad Hall

E-Motion Bad Hall

INFORMATION:

Tourismusregion Bad Hall

Tel. 07258/7200, www.badhall.at


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