Markus Zeiner vom Modellclub Böheimkirchen-Kirchstetten ist einer der besten Motorkunstflug-Piloten Europas
BÖHEIMKIRCHEN/KARLSTETTEN. Markus Zeiner, Obmann des Modellclubs Böheimkirchen-Kirchstetten, nimmt seit 27 Jahren an Motorkunstflug- Wettbewerben im In- und Ausland teil. Beim internationalen Bewerb Anfang Juli in Liechtenstein, einer Hochburg des Modellflugs, belegte Zeiner als einer von 52 Piloten aus 18 Nationen den sechsten Rang.
„Die Veranstaltung in Liechtenstein ist der größte und wichtigste internationale Wettbewerb und in etwa vergleichbar mit Kitzbühel im Schifahren“, berichtet Zeiner, der in der Kategorie F3 A antritt, der international schwierigsten Kunstflugklasse. Der 45-Jährige konnte mit dem sechsten Platz seine Position als einer der zehn besten Piloten Europas erneut unter Beweis stellen. Zum Modellfliegen kam Zeiner ursprünglich durch seinen Vater, der mit Freunden den Modellclub Böheimkirchen-Kirchstetten vor 43 Jahren gründete. Nach dem Sprichwort „Wie der Vater, so auch der Sohn“ begann Markus Zeiner im zarten Alter von acht Jahren ebenfalls mit dem Modellfliegen. „Das normale Fliegen war mir zu langweilig. Ich wollte mich immer mit anderen messen, und mein Kindheitstraum war es, es an die österreichische Spitze zu schaffen“, so der Kirchstettner.
Schon einmal Erster bei der Europameisterschaft
Zeiners erste Wettkämpfe waren Landesmeisterschaften und nationale Bewerbe. Im Jahr 2000 erfüllte er sich schließlich seinen Kindheitstraum und qualifizierte sich erstmals für das österreichische Nationalteam, dem er seitdem durchgehend angehört. Seine größten Erfolge im Team sind ein Europameistertitel, vier Vize-Europameistertitel, drei Mal EM-Bronze sowie einmal Bronze bei einer Weltmeisterschaft. In der Einzelwertung konnte er bisher zwei siebte Plätze bei Europameisterschaften für sich verbuchen.
Vier bis fünf Mal Training pro Woche
Die Saison der Modellkunstflieger dauert von Ende Mai bis Mitte September. Über den Sommer finden weltweit Weltcup-Bewerbe statt. Da Reisen nach Amerika oder Australien mit einem sehr hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden sind, nimmt Zeiner hauptsächlich an Bewerben in Europa teil. Pro Flug hat ein Pilot acht Minuten Zeit, wobei den Punkterichtern 17 vorgegebene Figuren möglichst präzise und harmonisch präsentiert werden müssen. Für die Endwertung reichen drei Bewerbe in drei verschiedenen Nationen. Um in Form zu bleiben, trainiert Zeiner vier bis fünf Mal die Woche am Flugplatz des MC Böheimkirchen und absolviert pro Einheit vier bis fünf Trainingsflüge.
Seit 27 Jahren Red Bull-Pilot
In der Kategorie F3 A Motorkunstflug sind nur Flugzeuge mit maximal fünf Kilogramm Gesamtgewicht und maximal zwei Metern Flügelspannweite zugelassen. Betrieben werden die Maschinen entweder durch Verbrennungs- oder Elektromotoren. Zeiner fliegt einen Doppeldecker chinesischer Fabrikation, der zwei Meter lang ist, eine Flügelspannweite von 1,70 Metern hat und mitsamt Akkus und voller Bestückung 4,90 Kilogramm wiegt. Finanzieren muss sich ein Pilot sein Modellflugzeug großteils selbst oder wie Zeiner durch finanzkräftige Sponsoren. „Vor 27 Jahren hielt ich beim ersten Red Bull-Flugtag einen Show-Flug ab. Dabei fragte mich Didi Mateschitz, was ich so vorhabe, und ich sagte, dass ich einmal im Nationalteam fliegen und bei der EM und WM dabei sein will. Seitdem bin ich Red Bull-Pilot“, erzählt Zeiner.
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