Löffel lieferte DNA-Spuren: Braunauer Polizei löste größte Einbruchsserie der vergangenen Jahre

Theresa Senzenberger, MA Tips Redaktion Theresa Senzenberger, MA, 18.09.2023 16:13 Uhr

BEZIRK BRAUNAU. Der Braunauer Polizei gelang ein beachtlicher Ermittlungserfolg: Die Polizisten konnten sechs mutmaßliche Täter ausfindig machen, die 35 Einbruchsdiebstähle begangen haben sollen. Ausschlaggebend für die Überführung war unter anderem ein Löffel.

Die Beschuldigten hatten bei ihren Einbrüchen zwischen Oktober 2022 und März 2023 einen Schaden von 185.356 Euro angerichtet. Die Einbruchsrate stieg durch sie im Vergleich zu den Vorjahren drastisch – es handelt sich um eine der größten Einbruchsserien der letzten Jahre im Bezirk Braunau. Ziel der Raubzüge waren vor allem Einfamilienhäuser im Mattigtal, aber auch im Flachgau und Großbritannien. Auch in Firmen wurde eingebrochen, berichtet Philipp Gerner, Leiter der Arbeitsgruppe, die den Tätern auf die Spur kam.

Einer der Beschuldigten hatte in Mattighofen eine Baufirma angemeldet und rekrutierte über soziale Medien für die Einbrüche Männer aus Rumänien. Das Diebesgut wurde in drei Bunkeranlagen zwischengelagert und dann verkauft.

Meist waren es Dämmerungseinbrüche. Die Täter verschafften sich mithilfe von Werkzeugen durch Fenster Zugang zu den Innenräumen. Teilweise nutzen sie Feierlichkeiten, um die Einbrüche zu begehen. So brachen sie beispielsweise in der Nacht während des Uttendorfer Josefimarktes innerhalb weniger Minuten in mehrere Häuser ein. Auch während der Silvesternacht schlugen die Täter mehrmals zu und raubten unter anderem Tresore.

Hinweise durch Löffel im Schnee

Den Wendepunkt brachte ein Einbruch in Munderfing. Hier wurden die Täter beim Einbruch von den Hausbesitzern überrascht. Sie flüchteten, verloren dabei aber einen Löffel im Schnee, den einer der Täter zuvor in einem Café gestohlen hatte. Die DNA-Spuren auf dem Löffel brachten erste konkrete Hinweise auf einen Tatverdächtigen.

Andreas Huber, der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant, rief, passend zum Löffel als entscheidenden Hinweis, eine Arbeitsgruppe mit dem Namen „AG Spoon“, ins Leben. „Mehrere Beamte aus dem ganzen Bezirk Braunau arbeiteten mehrere Monate lang an dem Fall“, erklärt Huber.

Im Laufe der Ermittlungen wurden sechs mutmaßliche Täter identifiziert. Die Beschuldigten sind zwischen 20 und 51 Jahre alt. Fünf von ihnen wurden von den Ermittlern erwischt, als sie versuchten, in ein Firmengelände in Neumarkt am Wallersee einzubrechen. Der sechste Beschuldigte wurde in Rumänien gefasst.

Mehr als 80 DNA-Spuren

Die Polizisten konnten zahlreiche Spuren sicherstellen – darunter mehr als 80 DNA-Spuren. Zu weiteren 30 DNA-Spuren sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Über 300 Gegenstände wurden sichergestellt.

Die Beschuldigten befinden sich derzeit in drei verschiedenen Justizanstalten in Untersuchungshaft. Sie werden sich in Ried voraussichtlich im Herbst vor dem Schöffensenat verantworten müssen. Der Strafrahmen für schweren Diebstahl beträgt laut Alois Ebner, dem Leiter der Staatsanwaltschaft Ried, bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe. Da zwei der Beschuldigten zuvor schon in anderen Ländern in Haft waren, könnten sie bis zu 15 Jahre ins Gefängnis kommen. In einem Gefängnis hatten sich die beiden auch kennengelernt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Sich vor Einbrüchen schützen

Um vor Dämmerungseinbrüchen besser geschützt zu sein, rät Huber: „Es ist wichtig, auch bei kurzen Abwesenheiten alle Türen und auch Garagentore zu verschließen. Die Fenster sollten nicht gekippt sein.“ Zudem empfiehlt er den Einsatz von Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren. Bei verdächtigen Vorkommnissen sollte man sich umgehend bei der Polizei melden.

„Sind Täter bereits anwesend, ist es wichtig, die Konfrontation zu vermeiden. Man sollte sich aber Details merken und den Notruf wählen.“ Außerdem rät Huber, auch dann nicht das Haus zu betreten, wenn die Einbrecher bereits weg sind. Dadurch können die Polizisten die Spuren der Täter besser auswerten.

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