Vorgetäuschter Raub - Täter und "Opfer" in Haft

Online Redaktion, 10.03.2025 14:24

MATTIGHOFEN. Am 5. März meldete ein 24-Jähriger der Polizeiinspektion Mattighofen einen schweren Raub an seiner Wohnadresse. Nun wurde jedoch bekannt, dass die Anschuldigung frei erfunden war. Als Motiv gaben die Ermittler Geldprobleme an.

Symbolfoto (Foto: oberoesterreichische nachrichten/volker weihbold)

Bei der Anzeige wurden zwei Bekannte des vermeintlichen Opfers beschuldigt: ein 20-Jähriger und ein 39-Jähriger. Demnach soll der 24-Jährige den beiden Tätern 500 Euro übergeben haben. Auf Grundlage der Schilderung ordnete die Staatsanwaltschaft Ried die Festnahme der beiden Beschuldigten an, die am 6. März kurz nach Mitternacht mit Unterstützung von Bezirkskräften und der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) Salzburg durchgeführt wurde. Am selben Tag wurde der 24-Jährige erneut als Zeuge einvernommen und bekräftigte dabei seine Anschuldigungen im Detail.

Im Zuge umfassender Zeugenbefragungen und Alibiüberprüfungen stellte sich jedoch heraus, dass die beiden Beschuldigten zur Tatzeit nicht am Tatort waren. Trotz Konfrontation mit den Ermittlungsergebnissen hielt der 24-Jährige zunächst an seiner Aussage fest. Schließlich gestand er jedoch während seiner Beschuldigtenvernehmung, den Raub erfunden zu haben.

Mit Marihuana gehandelt

Die Ermittlungen ergaben zudem, dass der 24-Jährige und der 20-Jährige gemeinsam mit Marihuana handelten. Beide gaben zu, zwischen Ende November 2024 und Ende Januar 2025 etwa ein Kilogramm Marihuana in Salzburg gekauft und gewinnbringend an Abnehmer im Bezirk Braunau weiterverkauft zu haben. Als Motiv für die vorgetäuschte Straftat wurden finanzielle Schwierigkeiten genannt. Nach Abschluss der Ermittlungen wurde der 39-Jährige aus der Haft entlassen, während die Staatsanwaltschaft Ried die Festnahme des 24-Jährigen anordnete. Dieser und der 20-Jährige wurden in die Justizanstalt Ried eingeliefert. Alle drei Männer stammen aus dem Bezirk Braunau.