Nach sechs Monaten positive Bilanz für neuen hausärztlichen Notdienst
BRAUNAU. Sechs Monate nach Einführung von HÄND - Hausärztlicher Notdienst im Bezirk Braunau ziehen Rotes Kreuz und Ärzteschaft Bilanz. Das Modell habe sich bereits gut etabliert und bringe viele Vorteile.
Die ärztliche Versorgung im Bezirk an Wochenenden, Feiertagen und nachts läuft seit April diesen Jahres über das HÄND Modell. Patienten rufen nicht mehr wie früher den Bereitschaftsarzt in ihrem Sprengel direkt an, sondern wählen die Nummer 141. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes vermittelt sie zum diensthabenden Arzt an einen der beiden HÄND Standorte in Braunau oder Mattighofen weiter. Bei Bedarf wird dieser von einem Rot Kreuz Mitarbeiter zum Patienten gefahren. Zudem sind an den Wochenenden und Feiertagen immer drei Ordinationen im Bezirk von 9 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr geöffnet. In den ersten sechs Monaten führten die insgesamt 55 teilnehmenden Ärzte gemeinsam mit den Rot Kreuz Mitarbeitern fast 1400 Visiten durch und legten 28.000 Kilometer zurück. Zudem vermittelten die beiden HÄND Systeme 2.700 Patienten zu Visitenärzten und gaben 5300 Ordinationsauskünfte. Das neue System bringe sowohl für Patienten als auch für Ärzte nur Vorteile, ziehen Rotes Kreuz und Ärzteschaft Bilanz. Es sichere nicht nur die medizinische Versorgung im Bezirk, sondern beuge auch dem drohenden Ärztemangel vor. Die Dienste werden weniger und der Beruf des Hausarztes dadurch wieder attraktiver, wie Bezirksärztevertreter Kurt Roitner erklärt: „Am Anfang klang HÄND wie eine Verschlechterung, aber langfristig gesehen ist es die einzige Chance, die Ärzte dazu zu bringen, wieder in die Praxen zu gehen.“ Erfreulich sei auch, dass zwölf Wahlärzte an dem Modell teilnehmen, was eine zusätzliche Entlastung für die Kassenärzte bedeutet.
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