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"Hatte schon mal zwei blaue Nägel, aber acht waren ja noch gut"

Julia Winkler, 14.08.2017 15:03

ASPACH-WILDENAU. Er zählt zu einem der härtesten Läufe der Welt – der Deutschlandlauf. Der Wildenauer Christian Maierhofer stellte sich heuer dieser Herausforderung und bewältigte über 1300 Kilometer in 19 Tagen.

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„Laufen, essen und schlafen“, so beschreibt Maierhofer den Ablauf dieses Rennens. In 19 Tagen galt es insgesamt 1321 Kilometer quer durch Deutschland zu bewältigen – von Sylt, dem nördlichsten Punkt Deutschlands, bis hinauf zur Zugspitze als südlichsten Punkt Deutschlands.

Christian Maierhofer schaffte das in 192 Stunden. 61 Läufer sind gestartet, nur 40 haben das Ziel erreicht und der Wildenauer beendete das Rennen auf Platz 23. Dieses Rennen war bis jetzt das größte Projekt für den 49-Jährigen.

Das Rennen

Beim Deutschlandlauf sind verschieden lange Tagesetappen zu bewältigen. „Die längste war 93 Kilometer lang. In der ersten Woche war es überhaupt extrem intensiv – immer so 80 Kilometer-Etappen“, erzählt Christian. Nach diesen täglichen Prozeduren wurde gegessen und dann geschlafen. Am nächsten Tag um 6 Uhr folgte dann der Start für die nächste Etappe. „Dass Schmerzen dazu gehören ist eh klar“, meint Maierhofer und ergänzt: „Ich hatte auch mal zwei blaue Nägel, aber dann hab ich mir gedacht, acht Zehen sind ja noch gut.“ Im Grunde sei aber alles eine Sache der Einteilung. „Ich denke, das Wichtigste ist, mit Spaß bei der Sache zu sein und nicht zuviel zu überlegen, was man da eigentlich macht. Ein bisschen grenzwertig ist es schon. Aber die Leute wissen schon ganz genau, was sie da tun. Mir ist es gottseidank immer gut gegangen. Bis auf den letzten Tag, da habe ich einen kleinen Virus erwischt, aber auf den Gipfel habe ich mich noch gekämpft. Ich denke, jeder, der sich etwas vornimmt und das dann schafft, ist ein Gewinner.“

Die Vorbereitung

Dass man so eine Aktion nicht von heute auf morgen schafft, ist klar. Christian Maierhofer hat zu Weihnachten mit dem Training begonnen – ein halbes Jahr lang. Doch wie trainiert man so etwas am besten? „Einfach immer weit laufen“, meint der Wildenauer. Zum Beispiel zehn Tage lang jeden Tag 30 Kilometer, so ist es Christian angegangen. „Einfach permanente Ausdauer trainieren“, sagt er.

Deutschlandläufer umarmen sich

Christian Maierhofer verfolgt der Laufsport natürlich schon länger: „Früher bin ich viel gelaufen. Dann zwischen 30 und 40 gar nichts, weil ich immer Kreuzweh bekommen habe. Irgendwann hat ein Freund zu mir gesagt, ich solle doch einfach noch weiter laufen, dann würde es gut. Und genau so war es“, blickt Christian zurück. Daraufhin hat er 100-Kilometer-Läufe absolviert und im letzten Jahr den 5-Tages-Schwarzwaldlauf. Nach einem weiteren Run in der Schwäbischen Alb wurde die Idee, beim Deutschlandlauf mitzumachen, konkret. Einen Teil der Leute, die mit ihm gestartet sind, hat der 49-Jährige schon gekannt. „Bei den Verpflegungspunkten hilft man sich gegenseitig. Geschwollene Beine und Blasen sind keine Seltenheit. Schön ist auch, Deutschlandläufer grüßen sich nicht mit der Hand, sie umarmen sich“, erzählt Maierhofer.

Großer Erfolg

Daheim ist Christian Maierhofer natürlich auch groß gefeiert worden. „Aber erst zwei Tage später. Zuerst habe ich mal ein bisschen Ruhe gebraucht.“ Christian Maierhofer hat neben den ganzen Strapazen in den 19 Tagen auch auf viel verzichtet. Zum Beispiel auf seinen Urlaub: „Eine Woche zum Ausspannen wär schon noch schön gewesen“, sagt der Maurer.

Nächste Projekte

Jetzt will sich der Athlet vorerst mal ein paar Wochen sportliche Ruhe gönnen. „Laufen werde ich die nächsten Wochen nicht viel. Ich möchte mir Zeit nehmen, meinen Erfolg einfach zu genießen. Meine Füße sind jetzt auch ein bisschen angeschwollen, weil man sich ans Laufen gewöhnt. Aber das nehme ich in Kauf nach diesem Erfolg. Wenn man so etwas geschafft hat, ist man wirklich froh und stolz“, sagt Christian.

Ob er schon weitere oder vielleicht noch größere Projekte geplant hat? „Ob ich mich noch einmal so herausfordere weiß ich nicht. Allerdings war es schon ein gewaltiger Reiz. Wahrscheinlich wird es eine einmalige Geschichte gewesen sein, aber man weiß es ja nie.“


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