
LOCHEN. Alfred Hable lebt seit 50 Jahren in Lochen und ist ein Original. Nicht nur durch seine frühere Arbeit als Doktor, sondern auch als Autor und Herausgeber von Büchern rund um Lochens Geschichte ist er allseits bekannt.
Nachdem er in Schlierbach die Schule mit der Matura abgeschlossen hat, führte ihn sein Weg in die Berge, nach Innsbruck. Als einer von rund 200 Studenten hat sich Alfred Hable für das Medizinstudium entschlossen. „Das Interesse am Fach entwickelte sich während meines langen Krankenhausaufenthaltes im Winter vor der Matura. Bei einem Schiunfall hab ich mir das Bein gebrochen und ich konnte nur dank eines Gipses zur Matura antreten“, erzählt Hable von den Ursprüngen seiner späteren Berufswahl.
Er entschied sich bewusst für eine Praxis auf dem Land und konnte bei seiner Pensionierung im Jahr 2009 auf 40 ereignisreiche Jahre als Doktor der Gemeinde Lochen zurückblicken. Die Zeit, sich mit der Geschichte der Gemeinde intensiv zu beschäftigen, fand er in der Pension. Die Feuerwehr war bei Alfred Hable genau an der richtigen Adresse, als es bei dem Hochwasser 2013 darum ging, die Pergamente und die teils 300 Jahre alten Handschriften und Briefe aus dem Keller des Pfarrhofes zu retten. „Das älteste Schriftstück, das zum Vorschein kam, war ein Ablassbrief von 1500. Er zeugt von einer wohlhabenden Zeit, denn der damalige Pfarrer von Lochen wurde dafür bezahlt, um mit dem Brief nach Rom zu reisen“, erzählt Hable. Die beiden Bücher „Virtuv, die Vermessung der antiken Welt und der Limes Straßen“ und „Als Georg Moskau erobern sollte“ sind das Ergebnis seines Engagements, Vergangenes aufzuarbeiten und für die Bürger zugänglich zu machen.
Alfred Hable weiß die Vorzüge von Lochen zu schätzen. „Der Blick vom Tannberg auf den Wallersee runter ist unbezahlbar. Andere Leute müssen für so eine Landschaft in den Urlaub fahren, während sie bei uns direkt vor der Haustüre liegt. Meine Wurzeln sind hier“, versichert Hable, und er ist und bleibt somit Lochens Original.