Hitler-Haus: Ehemalige Besitzerin könnte 1,5 Millionen Euro erhalten
BRAUNAU/RIED. Lange war um die Enteignung des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau gestritten worden, jetzt hat die ehemalige Besitzerin in erster Instanz Recht bekommen und würde mit gut 1,5 Millionen Euro entschädigt werden. Rechtskräftig ist das Urteil aber noch nicht.
Im Rechtsstreit zwischen der ehemaligen Eigentümerin des Hitler-Geburtshauses in Braunau und der Republik Österreich hat das Landesgericht Ried ein Urteil gefällt. Bei der Neufestsetzung der Enteignungsentschädigung wurde eine Summe von gut 1,5 Millionen Euro veranschlagt.
Die Antragsgegnerin, die Republik Österreich, beantragte eine Entschädigung von 310.000 Euro. Das Gericht ging bei seiner Urteilsverkündung im Wesentlichen davon aus, dass die Liegenschaft, unter Berücksichtigung, dass es sich um das Geburtshaus Adolf Hitlers handelt und dass für das Hauptgebäude seit vielen Jahren von der öffentlichen Hand ein relativ hoher monatlicher Nettomietzins bei gleichzeitiger Tragung sämtlicher Erhaltungskosten geleistet wurde, diesen höheren Wert aufweise. Außerdem wurde zur Grundlage hinzugezogen, dass zur Liegenschaft auch Garagen und Grundflächen gehören, die ebenfalls Miet- und Pachtzinseinnahmen erzielen. Der Verkehrswert von gut 1,5 Millionen Euro wurde zur Bemessung der Enteignungsentschädigung zugrunde gelegt.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Rechtskräftig ist das Urteil des Rieder Landesgerichts aber noch nicht. Auch gegen die Enteignung selbst hat die ehemalige Eigentümerin Beschwerde eingereicht. Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte diesbezüglich steht noch aus.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden
21.07.2020 16:48
Genialer Schachzug
Titanic DAS ENDGÜLTIGE SATIREMAGAZIN Januar 2020 Ein genialer Schachzug, Polizei Österreich! Um zu verhindern, dass Hitlers Geburtshaus zum Wallfahrtsort von Neonazis wird bzw. ein solches bleibt, zieht nun die Polizeiinspektion Braunau in das Gebäude ein. Und wir sind uns sicher, das das rechte Gruppen fernhalten wird. Denn wer pilgert schließlich schon dorthin, wo er täglich arbeitet? Schach und Heil Titanic https://www.titanic-magazin.de
05.01.2020 01:13
Franz Jägerstätter
Wien sollte die Provinz nicht länger unterschätzen. In diesem Fall den Innviertler Bauern Franz Jägerstätter. https://www.sueddeutsche.de/leben/historie-aus-prinzip-1.4742446
25.12.2019 08:55
Haus der Verantwortung
Wien sollte die Provinz nicht länger unterschätzen. In diesem Fall die Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und die Lokalzeitungen und ihre Chefredakteure, konkret Erich Marschall und Reinhold Klika von der Braunauer Rundschau. Marschall hatte 1986 die Braunauer Zeitgeschichte-Tage vorgeschlagen und Klika wollte bereits im Februar 2000 mit seiner Inititiative "Braunau setzt ein Zeichen" das Hitler-Geburtshaus zu einem Ort der weltweiten Begegnung und Verständigung machen. Die Braunauer Zeitgeschichte-Tage sorgen seit 1992 jährlich für positiven Gesprächsstoff über die im Bewusstsein vieler ausschließlich mit Hitler verbundenen schönen Stadt. Ermöglicht wird diese breite Geschichtsaufarbeitung seit 1993 durch den von Hofrat Florian Kotanko geleiteten Verein für Zeitgeschichte Braunau. Vorbildlich war auch die einstimmige Unterstützung des Projektes Haus der Verantwortung durch alle Gemeinderatsfraktionen und über tausend Braunauerinnen und Braunauer. Wien sollte über dieses Projekt nicht einfach "drüberfahren".